Wer Schulkinder hat, kennt sie, die ewig hin- und hergetragenen Brotdosen, deren Inhalt irgendwann fragwürdig wird. Da werden die nichtgegessenen Stullen heimlich in den Kühlschrank zurück getan. Irgendeiner wird sich zum Abendbrot schon erbarmen. Ratet mal, wer das immer macht! Fragen, warum das denn nicht gegessen wurde, werden gern mit „Keine Zeit!“ beantwortet. Ja, Fußball in der Hofpause oder der Schnack mit der Freundin sind eben wichtiger als gesunde Ernährung. Übrigens die kleinen Süßigkeiten, die es noch dazu gibt, sind immer aufgegessen. Leider kann man bei manchem Inhalt wirklich nur noch in den Mülleimer bemühen und mit einem Seufzer dort entsorgen. Das geht bei mir nicht ohne Schimpftiraden ab. Ich hasse es, wenn Lebensmittel weggeschmissen werden. Allerdings kann man schon froh sein, dass die Brotbüchse einem nicht auf der Treppe entgegenkommt, weil sie Beine bekommen hat. Ja, ich gebe es zu, es ist auch in unserem wohlsortierten Haushalt vorgekommen, dass die Brotbüchse nach den Ferien gar nicht erst aufgemacht wurde, sondern komplett und ohne Kompromisse in die Tonne wanderte. Hände hoch, wer mitreden kann!
Manchmal allerdings naht die Rettung durch Wiederverwertung. Da gibt es Fälle, die man schon fast als Upcycling bezeichnen kann, weil man die totgeglaubten Lebensmittel einer leckeren Bestimmung zuführen kann. So geschehen an diesem Wochenende. Aus dem Rucksack des Juniors zog ich eine Banane in sehr mitleidenswertem Zustand. Sie war wirklich kurz vor dem Exitus. Noch ein Tag länger und sie wäre in die ewigen Jagdgründe gewandert. Seht selbst!
Habe ich zu viel versprochen? Kaum zu glauben, dass da noch was zu machen war. Aber es war möglich. Da ich sowieso Kuchen backen wollte, überlegte ich mir, wie ich dieses braune Ding noch verwursten könnte. Alle Rezepte, die ich fand, brauchten mehrere reife Bananen. Ich fand dann ein Rezept, dass nur eine Banane brauchte. Brownies! Super Idee! Leider fehlte mir ein Teil der Zutaten und ich entschloss mich zu einem Experiment. Ich baute aus meinem bewährten, allseits beliebten Brownierezept, dass ich hier noch nicht vorgestellt habe, warum eigentlich noch nicht? Egal, also ich baute aus meinem und dem gefundenen Rezept ein eigenes. Und was sage ich: es ist gelungen und ich hatte so fluffige Bananen-Schoko-Brownies, die einfach hier vorgestellt werden müssen. Also ran an die Schüsseln und los geht’s:
Zutaten:
250 g Butter
300 g Rohrohrzucker
4 Eier
50 g Backkakao
1 reife Banane
70 g gemahlene Mandeln
120 g Dinkelmehl 630
1 TL Backpulver
100 g Zartbitter-Schoko-Raspel
1 Prise Salz
Zubereitung:
In einer Kasserolle schmilzt du die Butter bei milder Hitze und rührst den Backkakao und die Zartbitter-Schoko-Raspel unter. Die Banane klein manschen und auch unterrühren. Die homogene Masse abkühlen lassen. Aus Eier, Zucker und der Prise Salz rührst du eine cremige Masse. Hier kannst du deine Küchenmaschine ordentlich arbeiten lassen. Je länger du die Masse schlägst umso besser.
Dann rührst du die Butter-Kakao-Bananenmischung langsam unter. Du darfst nicht alles auf einmal reinkippen, sonst gerinnt das Ganze. Schön Zeit lassen, dann hast du ein perfektes Ergebnis. Jetzt mischt du die gemahlenen Mandeln mit dem Mehl und dem Backpulver und hebst das unter deinen Teig. Leider hatte ich nur gehackte Mandeln. Aber mein hochtechnologischer Foodprocessor schaffte das ohne Mühe :-) .
Nicht so stark rühren, damit die Masse schön locker bleibt. In eine gefettete oder mit Backpapier ausgelegte viereckige Form (30 x 40 cm) geben und in den auf 170 Grad vorgeheizten Backofen ca. 30 Minuten backen. Die Brownies sind fertig, wenn sich der Teig schön elastisch anfühlt. Er muss noch ein bisschen feucht bleiben. Dann den Kuchen in der Form abkühlen lassen. Mit Puderzucker bestreuen und mit Käffchen genießen. „So schön fluffig!“ hörte ich die Kids nur sagen.
Perfekt zum Sonntagskäffchen und auch heute am Montag waren sie noch so lecker! Mal sehen, wann wieder so eine bedauernswerte Banane ein Upcyling benötigt. Das Rezept wird für solche „Härtefälle“ auf jeden Fall gespeichert.
Wenn das nicht ein Fall für das #Sonntagsglück und die #Montagsfreuden ist? Marias Linkparty Resteküche – Mach was draus passt doch perfekt, oder?
Hallo…super Idee…das Schlimmste was ich mit einer Banane erlebte war, dass ich eine nach dem Zoobesuch mit den Kindern im Rucksack vergessen habe….furchtbar.
Übrigens kann man so eine reife Banane auch zum Andicken von Currysaucen nehmen…das passt prima…
Die Brownies probiere ich aber bald aus.
LG schurrmurr
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Hallo!
Ich freue mich total, dass Du bei der Resteküche mit dabei bist und gleich auch noch mit Deinem Beitrag zeigst, dass man sogar aus richtigen Katastrophen noch was Leckeres machen kann.
Danke für das tolle Rezept und fürs Verlinken!
Bananen kann man im Prinzip fast in jeden Kuchen rein tun, dafür kann man dann sogar 1 Ei weg lassen, wenn man möchte.
lg
Maria
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Mmmh, das sieht aber gut aus. Man staunt ja, dass man mithilfe einer ollen Banane noch sowas Leckeres gebacken kriegt. 😋 Bei mir wäre sie im Biomüll gelandet. Deshalb steht Dein Rezept jetzt auf meiner Backliste, bald ist Kaffeekränzchen-Zeit! 🎂
Liebe Grüße, Martina
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Hmmm… mir läuft das Wasser im Munde zusammen. Ich friere ja alte Bananen ein und mache „Nicecream“ daraus (mit dem Stabmixer). Aber deine Brownies wären mal ne gute Alternative. Vielen DAnk! LG vonKarin
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Vesperbrot zurück in den Kühlschrank? Ein Traum. Hier kann es eher passieren, dass ich nach Tagen denke „war müffelt denn in Juniors Zimmer (im schlimmsten Fall schon beim Betreten des Flures) so seltsam?“… Frag nicht, in welchem Zustand ich dann das Vesperbrot, vielmehr das, was nun daraus geworden ist, im Schulranzen finde. Es ist nicht die erste Tupperdose, die samt fragwürdigem Inhalt dann in den Müll geflogen ist. Grrrrrr. Bananen-Schoko-Muffins ist eine gute Lösung für übrig gebliebene Bananen. Da bin ich gleich doppelt gefragt, denn ich esse glaube ich als einzige hier Bananen und manchmal liegen die auch laaaange hier herum… Danke also für den Tipp.
Sonnige und fröhliche Grüße aus dem Süden
Anni
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Wooooow, die sehen so unglaublich lecker aus. Ich bin zwar ein ziemlicher Backmuffel, aber wenn ich das so sehe, sollte ich vielleicht doch mal wieder etwas zaubern. Danke für das tolle Rezept!
Liebe Grüße und einen schönen, sonnigen Tag für dich.
Judith
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