Der perfekte Butter-Zuckerkuchen

Ach Kinder, das Leben hat uns wieder. Letzte Woche noch 35 cm Schnee geschippt und dieses Wochenende den ganzen Nachmittag in kurzen Hosen auf der Terrasse verbracht. Wir haben mit lieben Nachbarn bei Kaffee und Kuchen geschnattert und die Sonne genossen. Im Winter sieht man sich kaum und um so schöner ist es, sich nach längerer Zeit wiederzusehen und unkomplizierte Treffen zu vereinbaren. Kuchen ist in diesem Zusammenhang das Stichwort. Sobald die Sonne sich vor traut, brauche ich einen Kuchen, weil ein Kaffee auf der Terrasse ohne Kuchen geht jawohl gar nicht, und am Sonntag erst recht nicht. Also ran an die Schüsseln. Ich hatte unbändige Lust auf einen watteweichen Butter-Zuckerkuchen mit Hefe. Nun höre ich schon die ersten stöhnen: „Was, Hefe? Das gelingt mir nie! Das wird bretthart und am Ende haben die Hühner den Kuchen bekommen.“ Ja, solche Sprüche habe ich dazu schon gehört. Dabei gibt es fast nichts Unkomplizierteres als Hefekuchen. Allerdings brauchst du Zeit dafür. Ohne Zeit mache lieber einen Rührekuchen oder Quark-Ölteig. Aber wenn du Zeit hast, mach einen. Ein Hefekuchen ist einfach unschlagbar. Für alle, die es jetzt wagen wollen, sich an das Projekt zu wagen, habe ich hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung geschrieben mit der – ich traue mich das jetzt einfach zu sagen – mit der 100%igen Gelinggarantie. Ja, ich weiß , damit lehne ich mich weit aus dem Fenster, aber es ist so. Versprochen.
Hefe-Butter-Zuckerkuchen26Zutaten:
1 Würfel Hefe
80 g Rohrohrzucker
1 Päckchen Vanillezucker
250 ml Milch
100 g Butter
1 Ei
1 Prise Salz
500 g Dinkelmehl 630
150 g Butter
100 g Rohrohrzucker
1 Eigelb

Zubereitung:
Damit Hefeteig gelingt, ist es wichtig, 3 Dinge zu beachten. Das erste habe ich schon genannt. Gib dem Teig die Zeit, die er braucht. Lass ihn gemütlich vor sich hin gehen und störe ihn am besten gar nicht. Zweitens: die Temperatur. Hefeteig liebt es mollig warm, aber auf gar keinen Fall zu heiß. Dann sterben die Hefekulturen und du bekommst ein bretthartes Etwas, das weit entfernt ist von watteweichem Hefekuchen. Immer schön lauwarm, dass mag er sehr. Die dritte Sache, die zu einem fluffig leichten Hefeteig führt, sind die Inhaltsstoffe. Hefe mag Zucker, Mehl und Milch. Hefe mag nicht so gern Ei und Fett. Hier gilt es, den Teig leicht zu halten und lieber oben drauf die Butter zu packen. Dann ist er saftig, hat Geschmack und ist trotzdem watteweich.

Hier die Schritte: Du erwärmst die Milch lauwarm, wirklich nur lauwarm und gibst die Butter dazu, die sich darin langsam auflöst und schön weich wird. Die Hefe und den Zucker gibst du in eine kleine Extraschale und rührst die beiden Zutaten so lange, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Frische, backstarke Hefe erkennst du daran, dass sich nach eins, zwei Minuten schon ordentliche Blubberbläschen bilden. Ein gutes Zeichen, dass sie schon arbeitet und für ordentlich Luft im Teig sorgt.

Jetzt gibst du noch das Ei, das Salz und den Vanillezucker in die Milch-Butter-Mischung und verrührst das gut. Da ich Hefeteig immer mit den Händen knete, merke ich genau, ob die Temperatur stimmt. Handwarm ist genau richtig. Mit dem kalten Ei kannst du noch die Temperatur ein wenig runter bringen und dann kippst du den Hefe-Zucker-Brei aus der kleinen Extraschale dazu. Jetzt noch das Dinkelmehl dazu und gut durchkneten. Die Hände dann am besten mit etwas extra Mehl abreiben und schon ist dein Teig fertig. Ich spare mir das Gedöns mit Vorteig und Extra-Teig. Das braucht man meiner Meinung nach nicht. Ist doch gar nicht so schwer bis hier, oder?

Dann packe ich auf die Herdplatte, die ich vorher zum Aufwärmen der Milch benutzt habe, 2 Korkplatten und stelle die Schüssel mit dem Teig darauf. Ich prüfe auch hier lieber noch einmal die Temperatur. Wenn es kühl genug ist, reicht auch eine Korkplatte. Dann hast du Zeit für andere Dinge. Als Blogger und Instawoman müsste ich sagen, dass ich Zeit für ein Käffchen in der Sonne hatte und mit Füße hoch auf den Gartenmöbeln die neusten Zeitschriften gelesen habe. Als voll berufstätige Hausfrau und Mutter muss ich dir sagen, dass ich das ganze Haus abgesaugt habe, 2 Maschinen Wäsche auf die Leinen befördert habe und die Klos geputzt habe. Ja, so ist das eben im Leben 1.0, wenn man versucht, wenigstens etwas Hochglanz aus den Zeitschriften auf die eigene Hütte zu übertragen. Wie dem auch sei, du hast viel Zeit zwischendurch für alles was du tun musst oder tun möchtest. Ich würde ungefähr 2 Stunden dafür ansetzen. Es geht bestimmt auch kürzer, aber es gelingt einfach so gut, wenn der Teig Zeit hat.

Hey, wer beim Adventskalender #24kleineFreuden mitgemacht hat, kennt das Handtuch. Hat die liebe Stefanie von 100 Lieblingsstücke gemacht. Unter selbiges habe ich ab und zu für euch geluschert. Ist es nicht fantastisch, wie der Teig aufgegangen ist? Das wird was, ich sage es euch.

Das siehst du auch daran, wie schön blasig der Teig ist, wenn du ihn aus der Schüssel auf eine bemehlte Arbeitsfläche kippst. Dann rollst du ihn zu einem Viereck aus und versuchst, so wenig wie möglich Mehl zu nehmen, damit der Teig schön leicht bleibt und nicht so trocken.

Jetzt ab mit dem Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Jetzt nimmst du den zweiten Schwung Butter, schneidest ihn in Stückchen und drückst ihn in regelmäßigen Abständen in den Teig. Aus dem Ei und dem Rohrohrzucker stellst du den Zuckerguß her und verteilst ihn auch auf dem Teig. Jetzt lässt du den Teig noch ca. 20 Minuten gehen. Wenn du mit allem fertig bist, wirst du sehen, dass der Teig schon wieder gewachsen ist. Ofen auf 210 Grad vorheizen und dann den Kuchen zusammen mit einer kleinen Schüssel Wasser in den Ofen geben. Ich habe die Temperatur dann auf 180 Grad gedrosselt und den Kuchen 15 bis 20 Minuten gebacken bis er goldgelb war. Die Stäbchenprobe zeigt dir, ob der Kuchen auch wirklich durch ist. Nimm ihn jetzt aus dem Ofen und lass ihn noch ein bisschen abkühlen.

Na, habe ich zu viel versprochen? Ein lockerer, fluffiger Hefekuchen mit saftigem Butter-Zucker-Topping. Hier noch ein paar Nahaufnahmen, die dich bestimmt überzeugen, es auch einmal mit dem Hefekuchen zu versuchen.
Hefe-Butter-Zuckerkuchen24

Hefe-Butter-Zuckerkuchen27Hefe-Butter-Zuckerkuchen28Ich konnte dem Duft dieses vanillig-buttrigen Zuckerkuchen beim Shooting nicht widerstehen und musste gleich reinbeißen. Es war bei weitem nicht das letzte Stück, was ich so lauwarm vertilgt habe und ich hatte begeisterte Mit-Esser.

Habt eine schöne Woche und genießt hier und da mal ein Stück leckeren Hefekuchen. Berichtet mir gern von euren Erfahrungen mit Hefeteig. Ihr wißt ja, ich höre gern von euch!

undiversell

Ich freue mich, dass du mich gefunden hast! Schau dich gern um. Ich zeige dir auf meinem Blog Handgemachtes, Hausgemachtes und Meer. Wenn du dich für Häkeln, Stricken, Nähen, Basteln, Nachhaltigkeit und Reisen interessierst, bist du hier genau richtig. Suchst du unkomplizierte Rezepte zu frischer, saisonaler Küche und leckere Kuchen, lass dich inspirieren. Bist du Fan von vegetarischer und veganer Küche? Hier wirst du fündig. Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht. Viel Spaß und schöne Momente auf meiner Seite wünscht dir Undine von "undiversell"!

10 Antworten auf „Der perfekte Butter-Zuckerkuchen

  1. Danke, danke, danke, liebe Undine!

    Jetzt werde ich mich nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder rantrauen an den Hefeteig.

    Es ist Dir tatsächlich gelungen, mir die Angst davor zu nehmen. Bei DER tollen Anleitung kann ja nun wirklich nix mehr schiefgehen! 🤗

    Liebe Grüße, Martina

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  2. Liebe Undine, ich kann mich Martina nur anschliessen. Ich werde es – trotz „es wird mir nicht gelingen-Gefühl“ – probieren! Und eine Frage habe ich noch: wie löse ich Hefe in Zucker auf? LG Ulrike

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    1. Liebe Ulrike, das freut mich, dass du es versuchen möchtest. Wenn du Hefe zum Zucker dazu gibst, startet der Stoffwechsel der Hefepilze und sie verflüssigt sich von allein. LG Undine

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  3. Uiiiiiiii, sieht der köstlich aus! Bei den verführerischen Nahaufnahmen kommt der leckere Duft fast aus dem Bildschirm. Der Trick mit den Korkplatten auf dem heißen Herd ist ja super!

    Ich bin ja auch so ein Verfechter von: „Wer Rezepte lesen kann, kann auch kochen/backen“. Und wenn dann noch so ein paar Erfahrungswerte und tolle Tipps wie Deine dazu kommen, kann ja kaum noch etwas schief gehen und man kann der Hefeteig-Zicke gelassen die Stirn bieten!

    Ich musste sehr lachen über Deinen Vergleich Instawoman vs. Hausfrau! Genauso ist es, im wahren Leben heißt es an den meisten Tagen eben häufiger #butfirstwäsche als #butfirstcoffee :-)

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