Quarkkuchen mit Kirschen

Dieses Jahr ist ein Kirschenjahr. Brechend voll die Bäume und kaum Stare. Wir hatten 10 Jahre 2 Kirschbäume, Süß- und Sauerkirsche. Nie war da wirklich was dran. Hat höchstens für eine Kirschsuppe gereicht. Meistens lauerten 5 Stare auf unsere 3 Kirschen und sobald sie nur anfingen rot zu werden, gab es bei den Biestern kein Halten mehr. Netze über den Bäumen hatten nicht wirklich die gewünschte Wirkung. Meistens war morgens ein Hauch von Rot zu erkennen und abends war alles wieder blitzblank grün. Keine Chance für Menschlinge.
Quark-Kirsch-Kuchen03Letztes Jahr habe ich die Nerven verloren und dem Liebsten gesagt: „Holz sie ab, die ollen Bäume! Krank sind sie auch andauernd. Ständig kräuseln sich die Blätter und sobald es mal etwas weniger regnet, hängen sie traurig nach unten.“ Mein Wunsch war meinem Liebsten Befehl und die Säge wurde angesetzt. Wahrscheinlich wäre dieses Jahr das erste Jahr, wo wie ordentlich geerntet hätten, aber was soll’s? Ich bereue nichts, habe ich die Entscheidung nach besten Wissen und Gewissen getroffen. Außerdem trudeln die Kirschen von allen Seiten ein. Von Eltern, auf Arbeit, von Nachbarn. Jeder ist froh, wenn man noch ein paar Kirschen nimmt. Ich nehme sie gern und bin ihnen leider ziemlich haltlos verfallen. Es gibt kaum ein Obst, wo ich so zuschlagen kann. Der Bauch muss weh tun, dann höre ich erst auf. Man muss mir die Schüssel schon wegnehmen, sonst platze ich. Gerade heute jaulte ich wie das Teufelchen, das zu viele Pfannkuchen gegessen hat, weil ich mal wieder kein Maß hatte. Kirschen erinnern mich immer an meine Kindheit, wo ich bei Oma und Opa auf dem Baum gesessen habe und erst wieder runter kam, wenn ich kirschensatt war und der Bauch gluckste. Manchmal saß ich zwar auch da, weil ich Angst vor dem Ganther hatte, aber meistens, weil die Kirschen tiefrot, fast schon schwarz reif waren und unendlich gut geschmeckt haben. Schöne große Knorpelkirschen, köstlich! Für mich der pure Sommergeschmack.
Quark-Kirsch-Kuchen04Aber genug aus dem Nähkästchen geplaudert. Eigentlich möchte ich doch die Gelegenheit nutzen euch meinen Quarkkuchen mit Kirschen vorzustellen, falls auch ihr noch ein paar Sauerkirschen übrig habt. Ich habe zwar schnöde welche aus dem Glas genommen, aber genauso gut gehen frisch ausgesteinte. Das ist bestimmt noch frischer und fruchtiger. Entstanden ist der Kuchen aus der Idee, einen klassischen Quarkkuchen mit sommerlichen Früchten zu kombinieren. Er ist wirklich lecker gewesen und daher wert ihn euch vorzustellen.
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Zutaten:
1 kg Magerquark
1 Stück Butter
4 Eier
250 g Rohrohrzucker
6 Päckchen Vanillezucker
2 EL  Weichweizengrieß
5 EL Kartoffelstärke (andere Stärke geht bestimmt auch)
1 Päckchen Backpulver
1 Glas Schattenmorellen (Sauerkirschen)

Zubereitung:
Butter in einem Topf langsam schmelzen lassen und ein wenig abkühlen lassen. Eier, Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Den Quark unterrühren und die Butter im langsamen Strahl unter Rühren dazu geben. So wird der Teig schön locker. Grieß und Kartoffelmehl mit dem Backpulver mischen und unter den Teig heben. Diesen in eine 28 cm Springform gießen, die entweder mit Backpapier ausgekleidet oder eingefettet ist. Ich bin #teambackpapier. Kirschen abtropfen lassen und vorsichtig auf dem Kuchen verteilen. Bei 170 Grad ca. eine Stunde backen.
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Fertig ist der Sonntagskuchen, und? Sieht er nicht köstlich aus? Zumal dieses Jahr auf Grund der Wärme und des wenigen Regens nicht nur ein Kirschen-, sondern auch ein Rosenjahr ist. Prachtvoll lugen sie bei uns zum Fenster rein. Gerade das Stämmchen macht mir ganz besonders viel Freude und die Blüten machen sich doch fantastisch als dekoratives Beiwerk zusammen mit einer pinken Beetrose und ein paar Lavendelhalmen.

Aber zurück zum Kuchen. Schnell zusammengerührt und oberköstlich, hält er sich im Kühlschrank auch ein paar Tage – rein theoretisch.

Damit husche ich noch schnell zum gestrigen #Sonntagsglück, weil Kuchen für mich unbedingt zu einem schönen Sonntag dazu gehört. Wie sagt Zauberfrieda so schön: „Ein Sonntag ohne Kuchen ist kein Sonntag.“ Unterschreibe ich sofort und mampfe gleich noch ein Reststück. Montage können auch schön sein.

undiversell

Ich freue mich, dass du mich gefunden hast! Schau dich gern um. Ich zeige dir auf meinem Blog Handgemachtes, Hausgemachtes und Meer. Wenn du dich für Häkeln, Stricken, Nähen, Basteln, Nachhaltigkeit und Reisen interessierst, bist du hier genau richtig. Suchst du unkomplizierte Rezepte zu frischer, saisonaler Küche und leckere Kuchen, lass dich inspirieren. Bist du Fan von vegetarischer und veganer Küche? Hier wirst du fündig. Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht. Viel Spaß und schöne Momente auf meiner Seite wünscht dir Undine von "undiversell"!

11 Antworten auf „Quarkkuchen mit Kirschen

  1. Ein wahres Glück, egal ob Sonntag oder Montag. Was für ein Wochenstart damit also! Wunderbar. Aber was, Undine, ist ein Ganther? Ich glaube, dieser Begriff ist hier, zumindest mir, fremd… Hmmm…

    Hab einen feinen Abend und morgen einen mindestens ebenso schönen Dienstag und dann den Mittwoch, den Donnerstag usw. Schwupps ist wieder Sonntag und Zeit für ein neues Glück. <3

    Alles Liebe sendet dir Anni

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    1. Liebe Anni, ein Ganther ist eine männliche Gans. Der hieß Willi und ich hatte richtig Angst vor ihm. Aber die Kirschen waren es wert, durch den Garten zu laufen und auf den Baum zu flüchten. Hab es fein und erinnere mich bloß nicht daran wie schnell die Zeit vergeht. Liebe Grüße Undine 😊

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      1. Dankeschön für diese Aufklärung. Ich kannte den Begriff tatsächlich nicht. Ich kenne die die männliche Gans als „Gänserich“ und freue mich nun, wieder etwas dazu gelernt zu haben. Meine Oma hatte übrigens Kirschbäume in ihrem Garten und dort saßen wir auch immer gerne mit nackten Füßen in den Bäumen und fürchteten uns, dass der Hahn (der dort mit seinen Hennen im großen Garten lebte) uns in die Zehen pickte. ;-)

        Puhhh, die Zeit… Wem sagst du das. Beeilen wir uns heute lieber, den neuen Tag zu genießen! ♥

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  2. Hallo . .sieht sehr gut aus Dein Kuchen. Stellte kürzlich fest, dass Käsekuchen oft weniger zusammenfällt, wenn man ihn im Tortenring bäckt…werde ich bald noch mal probieren. Bäcker machen das auch so.
    LG schurrmurr

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  3. Liebe Undine,
    ich lese hier immer so gerne mit und muß währenddessen auch oft grinsen und nicken :-)

    Bei uns gab es dieses Wochenende auch einen Kirschkuchen – allerdings als Hefeteig.
    Den mag ich am allerliebsten – also (fast) jeden Hefeteig-Kuchen und dann am liebsten warm aus dem Ofen.
    Ganz liebe Grüße & noch einen schönen Abend,
    Anja

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