Ich hoffe, ihr habt alle die Niederlage des deutschen Teams bei der EM 2016 verdaut. Bei uns zu Hause und im Büro herrschte schon ein bisschen gedrückte Stimmung am Freitag und das Entsetzen in Jogis Gesicht am Donnerstag Abend kurz vor Spielende war geradezu erschreckend. Gern hätten wir unsere Mannschaft beim heutigen Finale angefeuert. Aber wir sind bis zum Halbfinale gekommen und können stolz auf den EM-Kader sein. Unser Team hat uns eine wunderbare Zeit beschert, sie haben tolle Spiele abgeliefert und unser Land wieder ein bisschen näher zusammenrücken lassen. Worauf ich besonders stolz bin, sind die Reaktionen im Netz nach dem letzten Spiel. Ganz Deutschland unterstützt unser Team trotz Niederlage und bedankt sich bei unserer Nationalmannschaft für diese EM. Auch wenn ein kleines Sommermärchen zu Ende gegangen ist, bleibt viel Positives zurück. Und hey, Weltmeister sind wir immer noch!
Aber es gibt noch viele andere Fußballgeschichten zu erzählen. Besonders im Nachwuchs engagieren sich Tausende von ehrenamtlichen Trainern und Mannschaftsleitern. So auch in unserem Verein „SG Warnow Papendorf“. Das ganze Schuljahr wird bei Wind und Wetter trainiert, am Wochenende die Jungs angefeuert und auch sonst sich um alles gekümmert. Da müssen die Termine der Punktspiele, die Fahrgemeinschaften, neue Trainingsklamotten usw. usw. koordiniert werden. Das läuft alles nicht von alleine und das alles für höchstens eine winzige Aufwandsentschädigung. Da ist es doch nur recht und billig am Ende des Schuljahres „Danke“ zu sagen für so viel Engagement und investierte Zeit.
Schnell war klar, dass man mit einem schönem Essensgutschein unserem Trainer und Mannschaftsleiter eine Freude machen kann. Dann wurde ich gefragt, ob ich die nicht noch nett verpacken kann. Ja, das mach ich gern! Aber mir fehlte irgendwie die Idee. Gerade für Männer ist das ja nicht so einfach. Es sollte etwas mit Fußball zu tun haben, klar, aber dann verließ mich auch schon die Kreativität. Ich ließ es ein wenig laufen und wartete auf eine Eingebung, die ich letzten Dienstag in Sallys Blog fand. Ein Fußballbrot! Das ist es!
Da Donnerstag das Abschlußfest sein sollte, startete Mittwoch Abend die Backaktion. Dienstag noch schnell eine backfreudige Kollegin angemorst, ob sie schwarze Lebensmittelfarbe hat. Yes! Brachte sie mir mit, den Rest der Zutaten hatte ich im Haus. Ein Würfel Hefe gehört schon fast zu meiner Grundausstattung im Kühlschrank. Die mag ich übrigens viel lieber als Trockenhefe, die ich eigentlich nie verwende.
Da ich gleich 2 Brote gebacken habe, habe ich das Rezept verdoppelt:
Zutaten für 2 Brote:
1 Würfel Hefe
2 TL Gerstenmalz (Honig wie im Originalrezept geht natürlich auch)
500 ml warmes Wasser
840 g Weizenmehl Typ 550
2 TL Salz
4 EL Sonnenblumenöl
schwarze Lebensmittelfarbe
Mohn, Chiasamen oder Schwarzkümmel
Sesam
Zubereitung:
Hefe, Wasser und Gerstenmalz in einem Messbecher verrühren. Mehl, Öl, Salz und ca. 11 g Mohnsamen in die Rührschüssel geben. Mit dem Knethaken ein paar Minuten zu einem glatten Teig verarbeiten. Falls es noch zu sehr klebt, noch ein bisschen Mehl dazugeben oder wenn er zu fest ist, ein paar Tropfen Wasser dazugeben.
Jetzt den Teig abwiegen. Bei mir waren es 1450 g. Da wir für jedes Fußballbrot 16 Kugeln formen wollen, brauchen wir für 2 Brote 32 Kugeln. D.h. die Gesamtmenge durch 32 teilen. Damit wissen wir, dass jede Kugel ungefähr 45 g wiegen wird. Wir brauchen pro Brot 10 weiße und 5 schwarze Kugeln. Ergo: 5 schwarze Kugeln x 2 Brote = 10 Kugeln a 45 g = 450 g. Genau diese 450 g färben wir jetzt schwarz ein. Natürlich habe ich für diese Rechnungen einen Taschenrechner benutzt. Kopfrechnen schwach! :-)
Nach dem Einfärben den Teig eine halbe Stunde ruhen lassen bis er schön aufgegangen ist. Wenn eure Küche dafür zu kalt ist, stellt den Backofen einfach auf 50 Grad und lasst die Backofentür offen. Die Wärme, die hochsteigt, hilft eurem Teig auf dem Herd auf die Sprünge. Bitte den Teig nicht mit zu viel Wärme vergrätzen, sonst sterben die Hefekulturen ab und euer Teig wird platt wie ’ne Flunder. Meiner sah so aus:
So, jetzt kommt der Teil, der ein bisschen Zeit braucht. Ihr wiegt jetzt Teigstücke a 45 g ab und rollt sie zu einer Kugel. Danach die weißen Kugeln mit Wasser bestreichen und in den Sesam tunken. Die schwarzen in Mohn, Chiasamen oder Schwarzkümmel wälzen. Dann auf ein mit Backpapier ausgelegtem Blech einen gefetteten Springformring (26 cm) legen und in der Mitte eine schwarze Kugel legen. Rundherum 5 weiße. Dann in die Lücken wieder 5 schwarze und dazwischen immer eine weiße legen.
War das verständlich? Hier gleich noch einmal in einer Tarteform für das 2. Brot:
Sorgt euch nicht, wenn noch Lücken zwischen den einzelnen Kugeln sind. Ihr könnt die Kugeln aber auch gern ein bisschen platt drücken. Dafür die eine Hand für die hellen und die andere Hand für die dunklen Kugeln benutzen, sonst mischen sich die hellen und dunklen Körner. Das wollen wir ja nicht. Die Brote gehen jetzt noch einmal 30 -60 Minuten und dann sieht das schon so aus:
Und da sind die gebackenen Brote:
Ich finde, sie sehen trotz der schwarzen Lebensmittelfarbe sehr lecker aus. Natürlich kann man die auch weglassen und schwarze Oliven, dunkles Mehl oder Blaubeeren in die dunklen Teigkugeln geben. Ich fand für dieses Projekt aber gerade den Kontrast von hell zu dunkel entscheidend, daher habe ich die E’s in Kauf genommen.
Donnerstag Morgen habe ich dann die abgekühlten Brote verpackt und das sah dann so aus:
Schildchen gebastelt und eine Ecke mit Fußballpapier beklebt. Jetzt in Folie geschlagen, den Gutschein hinten ran geklebt und die Abschlußparty konnte nachmittags starten.
So, und für heute Abend drücke ich Frankreich fest die Daumen. Ich würde mich freuen, wenn sie im eigenen Land Europameister werden. Und für wenn seid Ihr?
Eine superschöne Idee. Man kann das ehrenamtliche Engagement gar nicht hoch genug schätzen und dass du so ein tolles Brot dazu gezaubert hast, finde ich klasse. Irgendwie kommt mir jetzt „Brot & Spiele“ in den Sinn… ;-)
Schönen Sonntag, genieße ihn in vollen Zügen ♥ Anni
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Dankeschön! Dir auch einen schönen Restsonntag! LG
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Wie cool ist denn das Brot bitte? Da hast du dich mal wieder selbst übertroffen. Eine super coole Idee.
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Total cool, die Idee! Was hat der Trainer denn gesagt? Liebe Grüße! :-)
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Ich glaub, die Idee ist gut angekommen. Soweit die Berichte von Sven :-). LG Undine
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