Auf (Zick-)Zack – mein gestricktes Sommerkleid

—Werbung wegen Markennennung—

Im Frühjahr, nachdem ein paar UFOs fertig wurden, beschloss ich, mich mal wieder an einem Strickobjekt zu versuchen. Schon lange hatte ich mir ein Kleid bei Drops Design ausgesucht und ich fand, jetzt war genau die Zeit, es in die Tat umzusetzen.
Strickkleid_Drops_Sommerkleid08Als Material entschied ich mich für die Drops Belle. Die Zusammensetzung aus  53% Baumwolle, 33% Viskose, 14% Leinen gefiel mir einfach besser als die original zu verwendende Wolle aus 100% Baumwolle. Da ich nur sanfte Meerblau-grün- und Sandtöne verwenden wollte, kam ich schnell zu den Farben natur, hellbeige, jeansblau, hellblau und moosgrün. Anhand des ausgedruckten Strickmusters und reichlich Klebestreifen war die Reihenfolge dann klar. Es ging ehrlich gesagt auch ein bisschen darum, wie viel Wolle ich von jeder Farbe hatte, da ich ehemals ein anderes Kleid stricken wollte, aber mit dem Muster gar nicht klar kam. Strickkleid_Drops_Sommerkleid03 Das Zick-Zack-Kleid ist sowieso viel schöner und die Wolle war perfekt für dieses Vorhaben. Jetzt kam der lästige Teil, die Maschenprobe. Aber, Zeigefinger nach oben, das muss bei so einem Strickprojekt einfach sein. Sonst ist der Frust umso größer, wenn das Kleid um dich rumschlackert oder noch schlimmer, dich in eine Presswurst verwandelt. Also nach Vorgabe Maschen aufgenommen, gestrickt und dann mit den Maßen aus der Anleitung verglichen. Ich entschied mich für Größe M und lag damit goldrichtig.

Das Kleid wurde von unten nach oben gefertigt und anhand eines gekauften gut sitzenden Strickkleides kontrollierte ich von Zeit zu Zeit die Maße. Ich passte die Länge des Kleides an, da es in der Anleitung doch ziemlich kurz war und verlängerte den Abstand zwischen den Abnahmen um 1cm, nahm also statt nach 9 cm erst nach je 10 cm ab. Dann hieß es, stricken, stricken und nochmals stricken. Die Zickzackstreifen machten Spaß und man sah schnell den Erfolg. Außerdem war das Muster jetzt nicht so schwierig, dass man nicht schnell mal hier und da einfach ein paar Reihen stricken konnte.

Tja, und wenn ich nicht ab und zu bei den Abnahmen getrieft hätte und doch an so manchen Tagen die Ribbelkönigin war, wäre ich bestimmt noch schneller fertig geworden. Ach ja, da werde ich wohl nie dazulernen. Nach jeder Abnahme bis zur Taille hin hätte eine Zählung der Maschen gut getan, aber Maschen zählen ist einfach so öde. Letztlich ging es doch ganz gut voran und in der Abendsonne dieses herrlichen Sommers strickte es sich doch ganz fantastisch auf der Terrasse. So langsam nahm das Kleid Form an und ich war dann schon ganz aufgeregt, es fertigzustellen. Mein Ziel, im Urlaub die letzten Maschen zu stricken und es dort noch zu fotografieren, rückte in greifbare Nähe.

Was scherte mich da die Gewichtsbegrenzung im Flieger und unser Vorhaben, wenig Gepäck mitzunehmen. Dann lieber auf ein paar Schuhe verzichten, aber das Strickzeug musste mit. Im Urlaub schaffte ich es dann wirklich, trotz schwitziger Hände in unserer heißen Ferienwohnung, das gute Stück fertig zu stricken. Fäden vernähen war dann wieder mehr als lästig, aber mit dem Ziel vor Augen kämpfte ich mich tapfer durch. Vom Umherlaufen waren ja nur meine Füße lahm, die Hände konnten noch flink ihr Werk vollenden. Abends noch schnell in die Waschmaschine im Kurzprogramm durchgejagt, aufgehängt und morgens stand ich dann bereit für das Abendteuer Notting Hill im neuen Kleidchen.

Ich gestehe, dass ich mich darin vom ersten Moment an sehr, sehr wohl gefühlt habe. So ein Strickkleid ist schon eine kleine Wundertüte trotz Maschenprobe. Das gelingt nicht immer, ich spreche da aus eingehender Erfahrung. Aber dieses Projekt kann ich unter „gelungen“ verbuchen und angesichts dieses grandiosen Sommers konnte ich es auch schon des Öfteren ausführen, nicht nur im Urlaub.

Eine kleine Änderung habe ich allerdings noch vorgenommen. Die Abnahmen im Zickzackmuster waren mir dann doch etwas zu löchrig. Da kann man den Strickfaden noch so anziehen, irgendwie zieht sich das immer so hin, dass es zu sehen ist. War etwas suboptimal und noch am selben Abend begann ich mit dem Häkelhaken in der Hauptfarbe Luftmaschen durch die Löcher zu ziehen. Das war eine Arbeit für jemanden, der Mutter und Vater erschlagen hat. (Ich hoffe, ihr kennt diesen etwas drastischen Ausdruck.) Ich wollte, dass die Maschen genau in die Rippen fallen und nicht nach rechts kippen. Daher musste der Faden von unten geholt werden. Praktisch habe ich die Wolle unter dem Kleid gehalten und über dem Kleid gehäkelt. Ein kleiner Blindflug, sozusagen.

Nach der ersten Reihe bereute ich mein Vorhaben schon, aber es sah einfach genauso aus, wie ich es mir vorstellte. Nach der 2. Reihe ging es schon etwas flotter voran und nach der 3. Reihe war ich im Flow. 10 Reihen waren zwar schon eine beachtliche Arbeit, aber bei solchen Projekten schalte ich den Kopf aus und arbeite meditativ mit den Händen Masche für Masche ab. Aufgeben ist so kurz vor dem Ziel war keine Alternative. Fäden vernäht, nochmal gewaschen und fertig war mein ultimatives Sommerstrickkleid, auf das ich megastolz bin.

Auch wenn ich kein Tragebild von der fertigen Version habe, könnt ihr euch bestimmt gut vorstellen, wie das Kleid aussieht. Ehrlich gesagt, was für ein Bild sollte ich denn jetzt noch machen, nachdem ich die hellblaue Tür in Notting Hill als Fotohintergrund gefunden hatte. Ich sehe, ihr versteht mich!
Strickkleid_Drops_Sommerkleid11

Verlinkt mit Du für dich am Donnerstag und bei Das wollte ich schon immer mal tun.

undiversell

Ich freue mich, dass du mich gefunden hast! Schau dich gern um. Ich zeige dir auf meinem Blog Handgemachtes, Hausgemachtes und Meer. Wenn du dich für Häkeln, Stricken, Nähen, Basteln, Nachhaltigkeit und Reisen interessierst, bist du hier genau richtig. Suchst du unkomplizierte Rezepte zu frischer, saisonaler Küche und leckere Kuchen, lass dich inspirieren. Bist du Fan von vegetarischer und veganer Küche? Hier wirst du fündig. Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht. Viel Spaß und schöne Momente auf meiner Seite wünscht dir Undine von "undiversell"!

20 Antworten auf „Auf (Zick-)Zack – mein gestricktes Sommerkleid

  1. Waaaaahnsinn, liebe Undine, ein traumhaft schönes Kleid. Das würde mir auch sehr sehr gut gefallen und ich verstehe es gut, dass du dich darin sehr sehr wohl fühlst. Man sieht es dir an, wunderschön siehst du aus (bist ja ohnehin eine sehr attraktive Frau). Das Kleid kleidet dich fantastisch. Ganz ganz toll. Du siehst bzw. liest – ich bin sehr sehr sehr begeistert. Klasse!!!!

    Herzensgrüße von Anni

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  2. Liebe Undine, Dein Kleid sieht klasse aus und steht Dir perfekt! Besonders der Zick-Zack-Saum ist ein schöner Hingucker. Und – das sage ich hier in den Kommentaren nicht zum ersten Mal – ich bewundere Dich zutiefst für Deine Geduld und Dein Durchhaltevermögen bei derartigen „Projekten“. Hut 🎩 ab!

    Liebe Grüße, Martina 😊

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    1. Liebe Martina, danke für deine lieben Worte. Ungeduld und Ehrgeiz sind im ewigen Wettstreit bei mir. Manchmal gewinnt die Ungeduld und ein Teil fliegt in die Ecke, aber noch öfter will der Ehrgeiz sich durchsetzen. Ich brauche wohl die ewige Herausforderung, etwas Neues mit den Händen zu schaffen. Liebe Grüße Undine

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  3. Liebe Undine, mein Hut ist auch „ab“. Wahnsinn! Auch ich bin nicht das erste Mal von Deiner Geduld beeindruckt und dieses Kleid ist wie für Dich gemacht (ist es ja auch ;-) ) und diese Tür in Notting Hill ist wie für das Kleid gemacht. Liebe Grüße, Ulrike

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    1. Danke, liebe Ulrike, merkwürdigerweise werde ich immer ganz ruhig, wenn ich mit so einen Projekt vorankomme. Auch wenn ich gerade 20 cm geribbelt habe, kann ich in stoischer Ruhe weitermachen. Aber wehe, mein Mann fragt, wann das Essen fertig ist. Da kann ich hochgehen wie eine V1. :-) Liebe Grüße Undine

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    1. Da bin ich aber froh, liebe Ilka, dass auch noch andere den Spruch kennen. Ich mag ja ganz gern so drastische Ausdrucksweisen. Meine Mama sagt immer: „Undine, du übertreibst immer so maßlos!“ Ja, das mache ich und ich mache es gern :-). Liebe Grüße Undine

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