Heute stelle ich euch gleich 3 Oberteile vor, die ich diesen Sommer strickt und genäht habe. Wie ihr wisst, bin ich für beide Handarbeitsvarianten zu haben und freue mich gleichermaßen über das Schaffen und das Ergebnis beim Stricken und Nähen. Wenn der warme Sommerwind um die Häuser weht, ist für mich die perfekte Zeit, mich in die Welt des Strickens zu stürzen. Man ist flexibler und kann es an verschiedenen Orten tun, egal ob Strand, im Auto als Beifahrer oder auch im Urlaub in der Ferienwohnung. Ein Public Knitter bin ich irgendwie nicht. Für das Stricken in der Öffentlichkeit habe ich keine Ruhe und brauche dann doch heimelige Atmosphäre.

Nähen von Oberteilen ist im Vergleich zum Stricken eine fixe Sache. In 2-3 Stunden inklusive Zuschnitt hat man ein fertiges Produkt in den Händen. Ich habe in den letzten Jahren hauptsächlich Kleider genäht. Da fehlt doch das eine oder andere Kombiteil. Daher möchte ich mehr Ober- und auch mehr Unterteile nähen, um meine Garderobe variabler zu machen und stelle euch heute auch eins vor. Leider bin ich im Sommer etwas nähfaul. Frische Luft ist mir da einfach wichtiger. Für kleine Näharbeiten stelle ich schon einmal meine Nähmaschine auf die Terrasse, aber für Kleidung brauche ich doch mehr Ruhe und keinen Wind, der durch Schnittmuster und Stoffe rauscht. Das macht mich ganz hibbelig. Eine Nähfreundin und ich haben schon beschlossen, dass wir nächsten Winter Sommerkleider nähen, damit wir in der darauf folgenden Saison aus dem Vollen schöpfen können. Erinnert mich bitte im kalten Winter daran.

So, aber jetzt zeige ich euch erst einmal die Strickteile.

Poppy Tee von @Petiteknit

Ich liebe beim Stricken einfach den Entstehungsprozess und mag diesen meditativen Rhythmus der Nadeln, gerade wenn es glatt rechts in Runden geht. Wenn dann das Strickstück noch in einer meiner Lieblingsfarben vor mir liegt, bin ich nicht zu halten und schaffe immer noch ein paar Runden mehr als geplant. Ich bin dann immer ein bisschen süchtig und kann die Nadeln nicht aus der Hand legen. So auch geschehen beim Poppy Tee, dass ich nach der Anleitung von Petiteknit gestrickt habe.

Anlass für das Stricken war ein Aufruf von @Annastrickt zum #poppyteekal. Ein KAL ist ein Knit Along, also ein gemeinsames Stricken ohne Stress und Zeitdruck. Ich mag diese Art der virtuellen Stricktreffs, wo man sich gegenseitig anspornt und austauscht. Außerdem sieht man – wie fast bei einem richtigen Stricktreff – welche zauberhaften Modelle noch so entstehen können. Immer wieder gerne mache ich bei KALs mit.

Die Konstruktion des Pullis war für mich noch ungewöhnlich und selbst nach Vollendung musste ich erst noch einmal die Anleitung lesen um es noch einmal nachvollziehen zu können. Ich erkläre es mir hier lieber noch einmal: Man strickt erst ein Teil vom Rücken, dann die beiden Schulterstücke, um dann noch die Ärmel mit in die Passe aufzunehmen. Sehr raffiniert und der Sitz ist wirklich super. Ich habe die Landlust Sommerseide verstrickt und so ist ein luftiger und lässiger Sommerpulli entstanden, den ich wirklich gern zu Midiröcken oder wie hier zu einer Culotte trage. Ich habe ich mich bei dem Poppy Tee an dem italienischen Abketten versucht und es ist nicht schlecht geworden. Ich mag diesen besonderen Abschluss, der eine elegante und elastische Kante bildet.

Makikki-Party – Rosa P.s Makikki Shirt

Kaum hatte ich mein Poppy Tee beendet, war die Makikki-Party am Start. Viola und Gabi haben zu diesem Event eingeladen und mit vielen begeisterten Teilnehmerinnen wurde das Makikki Shirt von Rosa P. gestrickt. Was für ein farbenfrohes Spektakel. Ob in poppigen Farben, geringelt oder in Zebrastreifen, es war eine wahre Freude all die tollen Modelle zu bewundern. Auch ich habe tief in den Farbtopf gegriffen und eine Mischung aus Apfel- und Neongrün auf die Nadeln geschwungen. Da unser Urlaub etwas verregnet war, hatte ich viel Strickzeit und die butterweiche Wolle Norma von Lamana Yarns war flugs verstrickt.

Ich habe das Modell fast komplett nach der Anleitung gestrickt. Habe nur die Ärmel etwas puffiger gestrickt, indem ich die Zunahmen am Körper ebenso an den Ärmeln durchgeführt habe. Hatte zwischendurch immer wieder Anwandlungen es mit langen Ärmeln zu stricken. Letztendlich habe ich es bei kurzen Ärmeln belassen und habe es nicht bereut. Es ist mir ein treuer Begleiter bei kühleren Sommertagen und jetzt im Spätsommer geworden. Bestimmt werde ich es auch im Herbst noch sehr gern tragen. Mal schauen, ob ich es auch mit einer Bluse im Winter drunter anziehe. Könnte ein Match werden. Die Reste der Wolle sind gerade für ein Top auf der Nadel, aber das ist wieder eine neue Geschichte.

Arielle von Fibremood

Die Arielle von Fibremood ist mein drittes Oberteil, dass ich im Gegensatz zu den beiden gestrickten genäht habe, sodass ich das Vergnügen eines schnellen Ergebnisses hatte. Die Story dahinter ist schon ein bisschen lustig. Im verregneten Urlaub wurde die Medienzeit hoffnungslos überschritten und ich stolperte über einen Instasale von @Kreativ im Pott. Sie hatte ein paar feine Stoffschätzchen feilgeboten und ich erwarb ein wunderschönes Paket. Der neonorangene Jerseystoff mit erhabenen Punkten hatte es mir sofort angetan. Der wurde sofort angeschnitten und nur ein paar Tage später zeigte ich der Verkäuferin das Nähergebnis, was wir dann wiederum auf Insta feierten. Ich finde es toll, wenn Stoff, der nicht mehr gebraucht wird, weitergegeben wird. So freut sich noch jemand anderes und die Ressourcen werden geschont. Sollte ich auch mal drüber nachdenken angesichts meiner Stoffmengen. :-)

Ich entschied mich für die Arielle von Fibremood, wo ich Wiederholungstäterin bin. Allerdings muss ich sagen, dass die beiden anderen Modelle leider nicht getragen werden. Das eine ist mir ein bisschen zu klein und bei dem anderen gefällt mir die Farbe nicht. Hier sollte ich wirklich über einen Verkauf nachdenken. Wie dem auch sei, mag ich den Schnitt sehr, wollte aber dieses Mal auf das Bündchen am Hals verzichten und einen Beleg nähen. Gesagt, getan. Teile inklusive Beleg zugeschnitten, genäht und fertig. Ich glaube, diese Arielle wird mein Lieblingsteil. Damit findet mich jeder im Büro, hihi. Die Ärmel habe ich übrigens auch ein bisschen verlängert im Vergleich zum Originalschnitt.

Alle drei neuen Oberteile gehören zur Kategorie „Mix and match für jede Gelegenheit“. Sie passen zu Jeans, zu Röcken, zu eleganten Hosen und sind alle drei richtige Farbtupfer. Egal ob im Büro, auf Garten- oder Strandparties, die Oberteile avancieren zu Klassikern, weil ich schon jetzt so viele Kombinationen kreieren kann. Nachdem ich jetzt für Obenrum schon fleißig war, möchte ich gern auch noch für Untenherum etwas Neues nähen. Ja, da bleib ich beim Nähen. Strickhosen hatte ich schon als Kind an, aus der Nummer bin ich raus. :-)

Mit meinen 3 neuen Oberteilen besuche ich noch Antetannis Bingo zu dem Thema „Etwas für mich machen.“ Ich hüpf dann auch noch rüber zum Creativsalat, Lieblingsstücke und bei Du für dich am Donnerstag.