In den letzten Monaten war bei mir der Fokus eindeutig mehr beim Stricken. Masche um Masche entstand ein Pulli nach dem anderen, während meine Nähmaschine in der Ecke vor sich hin staubte. Irgendwie fehlte mir einfach die Motivation mich ins Nähzimmer zu verziehen und dort Stoff in Kleidung zu verwandeln. Stricken ist da doch irgendwie entspannter und entschleunigender, oder? Ich habe auf Social Media auch mehrere Näherinnen gesehen, die das Stricken für sich entdeckt haben. Verständlicherweise.

Aber dann habe ich meinen Stoffvorrat mal wieder genauer betrachtet. Da liegen so viele schöne Stoffe, die viel zu schade sind, um weiterhin in der Kammer vor sich hin zu stauben. Und die vielen Schnittmuster in meinen Zeitschriften – sie schienen förmlich nach Umsetzung zu schreien. Ich entdeckte in der Fibremood 11 (wir sind bereits bei über 30) das Kleid Lexi und fand, dass es perfekt zu meinem Jeansjersey passte und ich hatte Feuer gefangen. Ist schon auch schön, wenn man immer alles zu Hause hat und gleich loslegen kann.

Die Lexi hat einen gemütlichen Eggshape, was ich gern mag. Ich habe die Form am Saum etwas verbreitert und das Kleid etwas kürzer gemacht – schließlich muss es auch fahrradtauglich sein, nicht?

Lexi hat eine Passe, die ich besonders liebe. Auf den Bildern sieht man sie nicht so gut, da ich sie mit blauem Garn abgesteppt habe, aber sie ist einfach perfekt, wenn man für Resteverwertung ein geteiltes Vorderteil nähen möchte. Besonders angetan haben es mir die ballonartigen Ärmel, die durch eine raffinierte Schnittführung aus zwei Ärmelteilen entstehen. Dank des Belegs bekommt das Kleid einen cleanen Look.

Seitentaschen sind natürlich ein Muss – schnell genäht und super praktisch! Für die Fotos habe ich mich sogar ordentlich durchpusten lassen. Was tut man nicht alles für euch, oder? Schade nur, dass meine braunen Lieblingsstiefel nicht im Gepäck waren – so bin ich halt als Blaustrumpf unterwegs gewesen, aber immerhin mit Meer im Hintergrund.

Das Label von It’s a patch passt perfekt zu dem Jeansjersey mit etwas Stand und gibt dem Kleid den letzten Schliff. Lexi ist einfach ideal für gemütliche Tage am Meer mit königlichem Frühstück. Und ja, da passen Rührei, Obstsalat und auch noch ein Prosecco rein (ups, jetzt ist es raus).

Zum Abschluss habe ich meine Lexi mit meinem Kyler Shawl kombiniert. Ist das nicht eine unschlagbare Kombi? Ich liebe mein Tuch aus kuscheligem Garn und trage ihn derzeit täglich. Er hält warm und passt so gut zu Jeans. Ich habe ihn schon seit 2023 und er ist ein wirkliches Lieblingsstück.

Mit einen Streberstreifen inklusive kleinem feinen Ettikett von Leni-pepunkt habe ich mein Kleid auch von innen fein gemacht. Ich mag ja Ettiketten und finde, sie machen ein Kleidungsstück erst komplett. Ich schneide auch nie eins raus, außer es ist die Waschanleitung in zwölfdrillionen Sprachen. Ich bin auf jeden Fall wieder auf den Geschmack gekommen und freue mich schon auf mein nächstes Nähprojekt! Mir schwebt da so ein Rolli in rot-weiß geringelt vor, der bestimmt super unter das Kleid passt und es noch winterfester gestaltet.

Damit gehe ich zu Antetannis Jahresbingo zum Thema „Einfarbig“ und schau noch beim Creativsalat sowie beim Dings vom Dienstag vorbei.

Habt ihr auch manchmal kreative Durststrecken? Was holt euch wieder an die Nähmaschine? Schreibt mir gern dazu in den Kommentaren.