Im Oktober des vergangenen Jahres war ich auf dem Stoffmarkt im heimischen Rostock. Ich radelte mit einer ebenso nähbegeisterten Nachbarin bei herbstlich kühlem Wetter dahin und wir nahmen den Stoffmarkt im Sturm. Zwischendurch wärmten wir uns bei einem heißen Tee in einem Café auf, um gleich danach zu einem weiteren Kaufrausch durchzustarten. Die erworbenen Schätze wurden stolz bei Facebook präsentiert, gewaschen und getrocknet und kamen sorgfältig gefaltet ab in die Stoffkiste. Oktober, November und der Dezember sowieso vergingen wie im Fluge und meine Stoffschätzchen jaulten in der Kiste, weil sie unter die Nähmaschine wollten. Der Plan stand schon lange, was daraus werden sollte und jetzt im Januar war es dann endlich so weit. Die Flamingos sollten in trauter Zweisamkeit mit dem Ringeljersey auf einem kuscheligen Tuch, Armstulpen und einer Mütze ihr Unwesen treiben. Da es ja im Netz so viele unermüdliche Näherinnen gibt, die das alles schon ganz oft genäht haben und dazu Anleitungen geschrieben haben, konnte ich nach deren Download auch gleich loslegen.
Das Tuch
Hier hat die liebe Annelie http://www.von-ahoi.de/ (von Ahoi) eine wunderbare Anleitung veröffentlicht. Wenn du dich an die hälst, kann nichts schief gehen. Ringeljersey und Flamingos im Maß 135 x 47 cm zugeschnitten, 2 Dreiecke aus SnapPap-Resten geschnitten sowie Kordel und passenden Knopf gesucht. Zuerst habe ich ein Dreieck rechts oben auf den Flamingostoff genäht und die Kordel (ca. 14 cm) miteingefasst. Den Knopf habe ich auf die zweite Kordel gefädelt und mit dem zweiten SnapPap-Dreieck auf die andere Seite des Tuches mit eingenäht.
Jetzt Flamingostoff und Ringeljersey rechts auf rechts legen, zusammenstecken und mit Vollgas die langen Nähte entlangdüsen. Ich habe dafür eine Art Overlock-Naht genommen. Mit einer echten Overlock geht es bestimmt noch besser. Bitte nicht die Wendeöffnung vergessen. Jetzt braucht ihr das gute Stück nur noch wenden und die kleine Öffnung mit der Hand schließen.
Zuerst habe ich mich ein bisschen tappig angestellt, das Tuch zu wickeln, aber nach 1-3 Versuchen klappt es wirklich gut. Es ist so kuschelig und ein perfektes Wintertuch.
Die Stulpen
Natürlich sollen die Hände nicht frieren und so gab es noch ein paar Armstulpen mit Daumenloch dazu. Über die Vorteile von diesem Accessoir berichtete ich schon hier. Jedenfalls fand ich ganz reizende Armstulpen mit einem ausführlichen Tutorial bei Alles für Selbermacher. Nach einem kurzen Einlesen erschloss sich mir hier glücklicherweise die Logik und flugs waren die Stulpen zugeschnitten und genäht.
Ich hatte erst ein paar Bedenken, ob sie nicht zu klein werden würden, da der Flamingostoff doch recht dick ist. Doch sie passen super. Achtet aber darauf, das Daumenloch ja nicht zu klein zu machen, sonst drückt es dort. Jedenfalls, wenn ihr solche Fleischerdaumen wie ich habt :-) . So hat es aber hervorragend geklappt und ich trage die Wendestulpen von beiden Seiten. Ihr könnt den Teil mit dem Daumenloch auch einfach umklappen, dann sieht es wie eine Manschette aus. Sehr hübsch wie ich finde.
Die Mütze
Mit Mützen stehe ich ja grundsätzlich auf Kriegsfuß. Mir stehen die wenigsten und ich sehe eher lustig als stylish damit aus. Das ist nicht „fishing for compliments“! Fragt meine Tochter, die kann das bestätigen. Trotzdem muss bei einer steifen Brise im Norden doch ab und zu mal ein Mützchen herhalten. Ich habe mir daher passend zum Tuch und den Stulpen ein Beanie genäht. Das Schnittmuster habe ich bei Crazypatterns gefunden. Das gibt es derzeit sogar zum halben Preis und es enthält 6 Größen für die ganze Familie. Ich finde, das lohnt sich. So hat der Sohnemann auch schon ein Beanie bekommen. Der Schnitt und die Erklärung sind wirklich einfach und für jeden Nähanfänger geeignet. Ich habe mir die Größe L genäht, da ich es hasse, wenn die Mütze so eng am Kopf liegt. Nun habe ich einen ganz passablen Deckel für mein Haupt und wenn hier wieder Sturmgebrus um die Ecke weht, muss ich nicht frieren.
Nach so viel Text und Anleitungen hier das Ergebnis. Der Wochendtrip an die Ostsee wurde gleich fürs Fotoshooting meiner Winterausstattung genutzt:
Da staunten die Enten nicht schlecht, was sich hier an der Ostsee für Flamingos rumtrieben, auch wenn ich eher den stebenden Schwan mime. Wusstest du, das Flamingos, die im allgemeinen für tropische Vogel gehalten werden, auf der Südhalbkugel auch in gemäßigten und kalten Regionen beheimatet sind? Die nördlichste Brutkolonie befindet sich übrigens in Deutschland im Zwillbrocker Venn im Münsterland, wo über 40 Paare brüten. An der Ostsee wurden nur ein paar pinke Exemplare auf blauem Stoff gesehen. :-)
Da das Set ganz allein für mich ist, gehe ich damit heute zu RUMS.
Hallo!
Sehr schöne Kombi. Ich finde, du kannst Mützen echt tragen. Ich ziehe im Herbst/ Winter und oft auch im Frühjahr gaaaaaaaaanz oft Mützen an. Sonst ist mir an den Ohren einfach zu kalt.
Viele Grüße
von
Maryme
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Das ist ja süß. Ich liebe ja alles, wo Vögel drauf sind. Heute nacht habe ich sogar davon geträumt, dass mir jemand einen Wellensittich vor die Tür gestellt hat :D
Die Bilder sind toll geworden und du siehst so hübsch aus!
Liebe Grüße,
Juli
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Dankeschön! 😊
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Liebe Undine, tolle Fotos hast du geschossen! Steht dir sehr gut ❤
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Dankeschön!
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Ich weiß gar nicht, was Du hast – Du siehst doch richtig süß aus mit dem Mützchen! 😊👍🏼
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