Das ist wieder so ein Beitrag aus der Kategorie: Oh, eine Idee! Ich muss sofort wissen, ob sie funktioniert! Aber von Anfang an: Ich hatte einen Regenschirm im Büro aus dem Sammelbehälter für solche genommen, weil es draußen regnete und ich einen brauchte. Er war so schön gelb und war deshalb meine erste Wahl. Draußen musste ich feststellen, dass er seine besten Tage hinter sich hatte. Praktisch war er kaum noch zu benutzen und eine letzte Windböe in der Stadt machte ihm dann endgültig den Garaus. Er sah wirklich sehr bemitleidenswert aus, aber er leuchtete doch so schön. Ich konnte mich nicht von ihm trennen und wollte irgendetwas mit dem schönen Stoff machen. Also nahm ich das gute Stück mit nach Hause.
Dann überlegte ich ein bisschen und kam zu dem Schluss, dass es doch ein cooler Shopper werden könnte. Der Stoff ist schön leicht, aber auch sehr strapazierfähig. Das könnte doch etwas werden, oder? Ich wollte ein Modell schaffen an dem ich möglichst wenig nähen muss und man sollte noch erkennen, dass es ein Regenschirm war. Ich mag Upcycling-Ideen, wo man noch erkennt, was es vorher war oder man es sich zumindestens vorstellen kann.
Hier das bedauerndswerte Stück noch einmal in seinem ursrprünglichen Zustand. Ich befreite die paar Streben von dem Stoff und schnitt oben um die Spitze den Stoff vorsichtig ab. Die Pinöpsel musste ich leider auch entfernen, irgendwie hätte ich sie gern an der Tasche gelassen, aber das ging nähtechnisch so gar nicht.
Dann habe überlegt, wie ich die Tasche am besten nähen könnte. Ich entschied mich, den Stoffkreis in 2 Halbkreise aufzutrennen. Dafür habe ich 2 Nähte (ein Durchmesser) vorsichtig aufgetrennt und die Nähte gebügelt. Danach habe ich beide Halbkreise gefaltet, so dass praktisch ein Viertelkreis entstand und habe die beiden gegenüberliegenden Seiten rechts auf rechts zusammengenäht. So hatte ich 2 Viertelkreise, einer davon wurde die Außentasche und der andere das Futter dafür. Unten, wo das Loch war, also an der Spitze des ehemaligen Regenschirms habe ich in ca. 11 cm Höhe eine Quernaht abgesteppt. Auch wieder bei Innen- und Außentasche.
Siehst du an dem Bild, wie ich es genäht habe? Ist eigentlich nicht zu schwer, aber da ich die Tasche teilweise abends genäht habe, sind nicht so viele Anleitungsbilder entstanden. Jetzt steckst du die beiden Taschen in einander, so das rechts auf rechts liegt und nähst sie zusammen. Bitte eine Wendeöffnung nicht vergessen. Dann wendest du die Tasche und steppst oben noch einmal mit Füßchenbreite ab.
Guck mal, ich habe extra den Schniepel dran gelassen, mit dem man den Regenschirm zusammengehalten hat. Jetzt kommen noch die Henkel an die Tasche. Ich habe die 80 cm langen Gurtbänder gerade angenäht, was für die Tasche aber schräg bedeutet. An dem höheren Ende sind das 5 cm und an dem niedrigeren sind es 4 cm. Vorher ein bisschen die Enden ansengen, damit nichts aufribbelt.
So sind die Henkel gerade beim Tragen. Das fand ich praktischer. Hier die fertigen Henkel, die ich in altbewährter Manier mit einem zusätzlichen Kreuz bombenfest genäht habe.
Dann war mein Büddel auch schon fast fertig. Ich schwang mir die Tasche um die Schulter und war fast zufrieden. So leer wie sie war, zippelten die beiden Enden doch etwas nach vorn und hinten. Voll ist die Tasche bestimmt ein richtiges Raumwunder. Da passt doch mindestens ’ne Schrankwand plus Geschirr rein, aber was macht man, wenn man noch nichts drin hat außer Portemonaie und Trinkflasche für die Shoppingtour? Man benutzt die Verkleinerungen! „Eh Verkleinerungen? Was meint sie?“ Ich zeige:
Ich habe die Ecken umgeschlagen und mit Kamp-Snaps an der Seite ohne Schniepel befestigt. So hat die Tasche ein moderates Shopping-Maß und kann nach Belieben vergrößert werden. Hier die verkleinerte Variante:
Einen Kamp-Snap gab es auch noch für die obere Spitze und jetzt noch einmal von vorn:
Ist sie nicht ein fröhlicher Sonnengruß in dieser grauen Jahreszeit? Ich denke, dass der Regenschirm eine sehr gute Wiederverwertung gefunden hat. Das Material hat sich übrigens super vernäht. Ich habe das mit einer Mikrotex-Nadel gemacht und es war nicht halb so rutschig wie erwartet.
So ein bisschen sieht man der Tasche doch ihr vorhergehendes Leben an, oder?
Mit meiner Gute-Laune-Tasche ziehe ich noch schnell zum #Sonntagsglück. und klicke mich bei Öko?-Logisch! rein.
Suuuuuper gemacht, liebe Undine! Ich hatte letztens einen Schirm in Feuerrot aussortiert und mich hinterher schwarz geärgert, als mir auffiel, dass ich doch längst einen solchen Stoff vernähen wollte. Next time…
Guten Start in die neue Woche und liebe Grüße
Anni
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Liebe Anni, es wird sich bestimmt noch der eine oder andere Schirm finden, der ein Upcycling wert ist. LG Undine
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Unbedingt. Nach dem nächsten Sturm vielleicht… ;-)
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Das ist eine richtig coole Idee und eine noch viel bessere Umsetzung! Einfach nur klasse!
Das Gelb ist top und macht einfach gute Laune!!!
Liebe Grüße Iggy
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Liebe Iggy, ja das Gelb war der Auslöser, dass ich den Stoff wieder verwerten wollte. LG Undine
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Tolle Idee. Die Tasche ist dir super gelungen und macht mir gerade richtig gute Laune.
Liebe Grüße
Marietta
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Das freut mich, liebe Marietta! LG Undine
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Was für eine geniale Idee! 😊
Liebe Grüße, Martina
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Dankeschön 😊!
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Deine Verarbeitung von dem Regenschirm finde ich ganz großartig, Du hast das Material und die Form toll genutzt. Bei meinen vielen Regenschirmtaschen habe ich den Stoff mehr zugeschnitten, aber mir gefällt Deine Idee, dass die ursprüngliche Form zu sehen bleiben soll, sehr gut. Und das Knallgelb macht richtig gute Laune! Liebe Grüße, Gabi
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Liebe Gabi, als ich auf Ideensuche war, habe ich mir auch deine Falttasche angeschaut. Du hast eine tolle Anleitung dazu geschrieben und der Vorteil deiner Tasche ist die Möglichkeit zum Kleinmachen.
Ich hatte aber doch eine andere Idee im Kopf. Schön, dass sie dir gefällt! 😊 LG Undine
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