Heute startet der nachhaltige Adventssonntag und traditionell starte ich mit dem ersten Türchen in meiner Runde. Wir haben dieses Jahr 10 Teilnehmerinnen, die 4 Geschenke für die anderen DNAS-Fans gebastelt haben. Den Vorteil dieses etwas anderen Adventskalenders sehe ich darin, dass man nur 4 Geschenke für die Adventssonntage vorbereitet. So kann man mehr Zeit pro Geschenk investieren, während man bei den sonstigen Adventskalendern 24 Mal das gleiche Geschenk anfertigt. Dafür hat man dann aber auch jeden Tag ein Türchen. Dreimal dürft ihr raten, ob ich nur den nachhaltigen Adventssonntagskalender habe. Auflösung am Ende.

Der 2. Vorteil des DNAS ist, dass der Adventskalender im Zeichen der Nachhaltigkeit steht. Wiederverwertung, Vermeidung von Abfall und Plastik stehen im Fokus und ich bin jedes Jahr wieder begeistert, was sich die Teilnehmerinnen ausdenken. By the way, Männer wären auch sehr willkommen in unserer Runde, aber bisher sind wir eine reine Frauentruppe.

Jetzt möchte ich euch vorstellen, wie es zu dem Geschenk für 4 Teilnehmer beim DNAS2024 gekommen ist. Es ist doch immer wieder interessant, etwas über den Entstehungsprozess von Selbstgemachten zu erfahren und wenn du weiterliest, wirst du sehen, dass es doch auch bei scheinbar einfachen Dingen hier und da Hürden zu überwinden gibt.

Ich hatte im Spätsommer auf der Straße vor unserem Büro ein paar Kaffeesäcke gefunden, die ich natürlich mitnehmen musste. Noch hatte ich keine Ahnung, was ich daraus machen wollte, aber getreu dem Motto „haben ist besser wie brauchen“ mussten sie mit. Da die Kaffeesäcke staubig waren, habe ich sie erst einmal in die Waschmaschine gehauen. Na ja, semioptimal. Da die Kaffeesäcke in Vorder- und Rückteil aufgeschnitten waren, franzten die Kanten während des Waschens total auf und verstopften die Laugenpumpe. Irgendwie hatte ich es zwar geahnt, aber wie man manchmal so ist, will man die Aktion mit Gewalt durchdrücken. So musste der Liebste erst einmal die Waschmaschine entflusen und fragte sich wieder einmal, womit er so eine bastelwütige Frau verdiente hat. Habs mit lecker Abendbrot wieder gut gemacht. Letztendlich waren die Säcke sauber, die Maschine heil und die Säcke landeten in der Kammer.

Im Zuge des DNAS2024 habe ich überlegt, was ich machen könnte und da fielen mir wieder die Kaffeesäcke ein. Ich ließ mich im Netz inspirieren und so entstand die Idee, aus dem Material Utensilos zu nähen. Zusammen mit einem Kissenbezug, wo der Reißverschluss kaputt war, entstanden so die runden Behälter, die für alles Mögliche verwendet werden können.

Ich nutzte die Breite der Kaffeesäcke aus, die ca. 65 cm betrug und schnitt Streifen in Höhe von 20 cm inklusive Nahtzugabe aus. Ich habe dabei darauf geachtet, dass die Schriftzüge gut zu sehen sind. Aus den Rückteilen habe ich die entsprechenden runden Böden ausgeschnitten. Die Formel Umfang = Pi x Durchmesser hilft dabei. So haben die Utensilos einen Durchmesser von ca. 20 cm.

Aus dem alten Kissenbezug habe ich dann jeweils einen Boden und eine Wand in der gleichen Größe als Futter zugeschnitten, allerdings mit einer zusätzlichen Nahtzugabe von 7 mm. Erklärung folgt noch. Da es nur ein schmaler Kissenbezug war, habe ich manchmal den Boden geteilt zugschnitten und in der Mitte abgesteppt. Für mehr Stabilität verstärkte ich das Futter mit Bügelvlies H630. Der erste Nähschritt war, die kurzen Seiten der Wände zusammenzunähen. Dann habe ich zuerst je einen Boden mit einer Wand verbunden und anschließend das Futter mit dem Außenstoff zusammengenäht. Wenn du im Netz „Utensilo nähen“ eingibst, findest du bestimmt ganz ausführliche Anleitungen. Da ich in meiner Ausbildung räumliches Nähen ohne Nadeln und Klammern gelernt habe, mache ich das recht fix mit ein paar Markierungen. Aus einem Lederest habe ich noch eine kleine Schlaufe eingenäht. Durch die Wendeöffnung, die ich immer zu klein mache, würgte ich dann das Utensilo auf die richtige Seite und schloß mit einer Steppnaht die Wendeöffnung.

Soweit so gut. Eine Lektion musste ich während des Nähprozesses noch lernen. Das Jutematerial der Kaffeesäcke wollte ich gut verriegeln und versäuberte die Zuschnittteile bei dem ersten Utensilo vorbildlich vor dem Vernähen. Leider leierte das Material dadurch ziemlich aus und die Teile passten beim Zusammennähen vorn und hinten nicht. Ich musste sogar ein Stück Jute dazu stückeln. Daher ist die Testversion des DNAS2024-Geschenks ziemlich unförmig, da das Futter kleiner ist als der Außenstoff. Ich habe das Utensilo trotzdem lieb und es darf bei mir bleiben.

Bei den nächsten Utensilos nähte ich diese erst zusammen und versäuberte die Teile erst danach. Ich habe trotzdem das Futter mit 7 mm Nahtzugabe mehr zugeschnitten. Durch das leichte Ausleiern des Jutematerials beim Nähen passten Außenstoff und Futter am Ende perfekt zusammen.

Ich mag die rustikalen Utensilos, die man so un(d)iversell einsetzen kann. Egal, ob als Brötchenkorb, als Übertopf für einen Tannenbäumchen oder als Aufbewahrung für allerhand Krimskram, findet es bestimmt in jedem Haushalt seine Bestimmung. Ich bin gespannt. Hier alle 4 Körbchen zusammen.

Dann ging es ans Verpacken. Ich überlegte mir, dass die Papiermüllbeutel, die wir für unseren Restmüll verwenden, perfekt passen könnten. Ich mag Packpapier als Verpackung und die Beutel können hinterher sogar ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden. Also husch rein da und zugeklebt. Dann habe ich noch einen Stern aus einer Toilettenpapierrolle gebastelt und besprüht. Mit einem hübschen Klebeband zugeklebt und fertig waren meine DNAS2024 Geschenke.

Da alle Pakete dieses Jahr bei mir gepackt wurden, gab es Kartonalarm im Wohnzimmer. Es hat aber trotzdem Spaß gemacht, weil ich so auf alle Päckchen einen Blick werfen konnte. 9 Pakete sind auch wirklich überschaubar. Besonders loben möchte ich alle Teilnehmerinnen, dass sie so zuverlässig und pünktlich ihre Pakete geschickt haben. So war das Umpacken und zur Post bringen auch schnell erledigt. Nur ein klitzekleiner Punkt, der jedes Jahr Thema ist: Die Kartons sind manchmal zu klein. Es sollte mindestens eine Größe M nach DHL-Standard sein. Das schreibe ich dann nächstes Jahr in die Anleitung. Glücklicherweise habe ich öfter einen Karton zu Hause und so konnte ich ohne Verzögerung zur Post fahren.

Ich hoffe ihr habt auch einen Adventskalender. Ich habe sogar 4 dieses Jahr, DNAS2024, der Brottütenkalender von Silvia, einen Achtsamkeitskalender von Xenia und einen klassischen Bildchenkalender von Annette. Ganz lieben Dank an alle, die mir beim DNAS2024 so liebe Geschenke dazugegeben haben. Best DNAS-Team ever!

Noch schnell ein Kreuzchen bei Antetannis Jahresbingo mit dem Thema „Aus alt mach neu“.

Habt ihr auch einen Adventskalender? Was hattet ihr heute am 1. Dezember drin? Schreibt mir gern über eure Adventskalender- und Adventsgeschichten und Rituale. Habt es fein heute und genießt Lichterglanz und Plätzchen im Kreise eurer Lieben!