Am vergangenen Sonntag hatten wir wieder einen Familientag mit unseren Kindern und den Großeltern. Die Kinder sind jetzt aus dem Haus, umso größer die Freude, wenn alle wieder zusammenkommen. Gerade im trüben November – dieses Jahr übrigens besonders verregnet, dunkel und trübe – machen wir es uns gern gemütlich, essen lecker Mittag, trinken Kaffee, klönen und tauschen neueste Erlebnisse aus. Da der Junior seit Oktober in Zwickau studiert, genau da, wo der Opa auch seine Studentenzeit verbracht hat, gab es viel auszutauschen. Klar, dass auch die kleinen und größeren Zipperlein bei der Gelegenheit gern an den Mann bzw. an die Frau gebracht wurden. So wurde munter zwischen Blutdruck, den besten Cafés in Zwickau und Lob zum Essen hin- und hergewechselt. Wir sind da ziemlich lebhaft beim Plaudern und es geht bei uns zu wie bei einer italienischen Großfamilie. Wir sind da so gar nicht norddeutsch zurückhaltend. Der Freund unserer Tochter findet es immer ein bisschen witzig, wie es bei uns zugeht. So ist eben das Familienleben im Hause der Melissengeister, eine Anspielung auf unseren Nachnamen.

Ich habe mir bezüglich der Tischdeko mal wieder etwas einfallen lassen und auch wenn es bestimmt schon unzählige gehäkelte und gestrickte Varianten von Kürbissen gibt, möchte ich euch noch meine Variante aus Filzwolle vorstellen. Die ersten Kürbisse habe ich noch einfarbig mit einem einfachen Strunk gehäkelt. Dann hatte ich Lust auf eine zweifarbige Variante und hatte dazu eine Idee im Kopf, die auch gut funktionierte. Den Strunk habe ich auch noch weiter entwickelt. Glücklicherweise habe ich beim Häkeln gleich ein paar Bilder gemacht und kann euch hier eine Anleitung dazu vorstellen.

Also, falls du noch so viele Knäul Filzwolle wie ich in deinem Stash hast und noch Lust auf ein bisschen Herbstdeko hast, dann schnapp dir eine Knäul und eine 5er Nadel und los geht es mit kuscheligen kleinen Kürbissen, die unseren Geburtstags-Familientisch zierten und sich bestimmt auch bei dir wunderbar machen.

Anleitung:

2-3 Farben Filzwolle, z.B. Drops Eskimo
Häkelnadel Nr. 5
große Stopfnadel, Scherre

Mit einer Farbe (braun) 12 Luftmaschen häkeln, in die 3. Luftmasche ein halbes Stäbchen häkeln und 9 weitere, also insgesamt 10 halbe Stäbchen häkeln. Die Schlaufe etwas größer ziehen und mit einer weiteren Farbe (creme) wieder vorn anfangen und 10 halbe Stäbchen häkeln. Dabei immer in das hintere Maschenglied stechen. Bei der letzten Masche die Schlaufe wieder aufnehmen und mit einem halben Stäbchen die Reihe beenden.

Anschließend wieder den braunen Faden aufnehmen und 2 Luftmaschen häkeln, wenden und mit braun wieder 10 halbe Stäbchen häkeln, dabei nur in das vordere Maschenglied einstechen. Wieder eine Schlaufe ziehen und die Reihe noch einmal mit cremefarbenen Faden häkeln. Auch dieses Mal wieder nur in das vordere Maschenglied einstechen. Praktisch hast du zweimal auf der Rückseite gehäkelt. Jetzt häkelst du die Vorderreihe wieder einmal mit braun und einmal in creme. Dabei stichst du wieder in das hintere Maschenglied ein.

Du wiederholst die Reihen solange bis die Länge des Rechtecks doppelt so lang ist wie die Breite (9 x18 cm). In diesem Fall sind es 14 Reihen. Dabei muss die Anzahl der Reihen gerade sein. Du häkelst jetzt beide Seiten mit Kettmaschen zusammen und hast dann einen Ring. Danach schneidest du den Faden länger ab und ziehst ihn durch die Randmaschen auf einer Seite. Du füllst den Kürbis mit Füllwatte und ziehst jetzt durch die andere Seite der Randmaschen den Faden und hast anschließend eine Kugel. Für die typische Kürbisform ziehst du von oben nach unten den Faden durch und wieder zurück. Hier muss man bei Filzwolle ein wenig aufpassen, da sie nicht besonders reissfest ist.

Jetzt fehlt nur noch der Strunk. Dafür habe ich die 3. Farbe genommen. Du kannst natürlich nach Gusto variieren und auch eine Farbe des Kürbiskörpers nehmen. Dafür 6 Luftmaschen häkeln und zwei Reihen 4 halbe Stäbchen häkeln, längsseitig mit Kettmaschen verbinden. Jetzt 8 feste Maschen in der Runde häkeln und mit einer Kettmasche verbinden. So ist an einem Ende ein kleiner Kreis entstanden. Jetzt den Faden länger abschneiden und den Strunk an den Kürbis nähen. Fertig!

Kombiniert mit gepressen Ahornblättern, silbernen Kerzenleuchtern und kleinen Väschen mit Hagebutten kamen die Häkelkürbisse so richtig herbstlich daher und haben uns einen verregneten Sonntag verschönert. Mein Paps mag angesichts soooo viel Deko auf dem Tisch gern anmerken, dass kaum noch Platz für das Essen ist, aber das überhöre ich geflissentlich. Erst Deko, dann Essen, so der Deal.

Ich denke, es sind alle satt geworden und nach dem Essen kamen die kleinen Häkelkürbisse wieder auf den Tisch. Es gab übrigens böhmischen Rindergulasch mit Semmelknödeln und Rotkohl. Als Nachspeise servierte ich Vanilleeis mit selbstgemachter roter Grütze. Noch Fragen? :-)

Mit meinen Häkelkürbissen streiche ich den Happy Herbst bei Antetannis Jahresbingo.