An dieser Stelle verabschiedest du dich am besten endgültig von lauwarmen Sommernächten, von flirrender Mittagshitze und leise klirrenden Eiswürfeln im Glas. Vergiss auch die Sommerkleidchen mit Spaghettiträgern, den Sand in der Strandtasche und die üppigen Grillbuffets mit vielen Salaten. Am besten du setzt einen Schlussstrich unter das Sommer-Sonne-Flipflop-Feeling. Konserviere deine Erinnerungen an den Urlaub gleich noch mit. Gar nicht so einfach, sagst du? Doch, du schaffst das! Denn jetzt kommt der Herbst.
Jetzt kommt eine Welt, die wie durch ein Milchglas hindurch von der Sonne beschienen wird. Wo du die letzten schönen Nachmittage auf Balkon / Terrasse genießen kannst und die Sonne dir mild und wohlig warm auf den Bauch scheint. Wo auch Paulchen, der Nachbarskater die Sonne zu nutzen weiß.
Wo morgens die Welt im Frühnebel in weißen Schlieren versunken ist und fast märchenhaft anmutet. Über dem See dampft der Nebel auf spiegelglatter Fläche. (aufgenommen auf dem täglichen Schulweg vom Frl. Tochter)
Jetzt kommt eine Farbenpracht, die mit keiner anderen Jahreszeit mithalten kann. So viel orange, gelb, rot und lila siehst du das ganze Jahr nicht. Schau, die letzten Blüten, die im Morgentau in voller Pracht erstrahlen. Sich des nahen Endes wohl bewusst, geben die Rosen noch einmal alles und blühen schöner den je. Die Mageriten tun es ebenso, da lohnt sich auch die mühselige „Verblühtes muss ab“-Aktion. Goldgelb wiegen die Sonnenblumen ihre Köpfe auf dem ansonsten abgeernteten Beet.
Fette Henne, Herbstaster und Zinien blühen um die Wette in allen möglichen Lilatönen.
Herbst ist auch Erntezeit, zu keiner anderen Zeit haben wir mehr frisches Obst und Gemüse zur Verfügung. Die Natur sorgt vor für den langen Winter und wir tun es auch. Die gelben Zucchinis freuen sich schon darauf, ins Glas zu hüpfen oder zu einer deftigen Mittagsmahlzeit zu werden.
Vorbei die Zeit der schlanken Salatblätter, jetzt kommt der runde Kürbis daher. (Genau, und da wir uns jetzt nicht mehr um unsere Bikinifigur kümmern müssen, können auch wir etwas rundlicher werden.) Soulfood, ich komme! Kürbis ist das Stichwort für die allseits beliebte Suppe. Auch wenn ich bei der Zubereitung gern zum Hackebeil greifen muss, kann ich meine Lieben mit Kürbissuppe immer begeistern. Mein Liebster und ich mögen es gern pikant scharf mit Ingwer, Kokosmilch und Chili, gern mit ein paar Krabben getoppt. Die Kinder lieben es deftig mit Kartoffeln, Möhren und einem Würstchen. Das ist dann eher Brei als Suppe.
Was wäre ein herbstlicher Nachmittag ohne Streuselkuchen auf der Terrasse. Ein Quark-Ölteig wie hier beschrieben, dann mit Pflaumen und/oder Äpfeln belegen und mit Streuseln, die dieses Mal statt Mandeln Haferflocken enthalten. Herrlich knusprig und saftig zugleich. Finger weg, ich mach noch schnell ein Bild! Zu spät.
Ich hoffe, du genießt den Herbst genauso wie ich und erfreust dich an dieser friedlichen Stimmung in milder Wärme. Viel zu früh werden wieder die Stürme ums Haus fegen und uns bei peitschendem Regen und langen Winterabenden drin festhalten.

Bis dahin genieße jede Minute! Wer weiß, vielleicht gibt es nach diesem sonnigen September noch einen goldenen Oktober. Schreib mir gern, was du am Herbst so magst.
Ich gestehe, ich mag das Frühjahr und den Sommer viel mehr als den Herbst. Ich freue mich, wenn es täglich heller anstelle dunkler wird. Aber wenn ich deine Ode an den Herbst hier lese, wird mir doch warm ums Herz. ♥
Herbstliche Herzensgrüße sendet dir Anni
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