Häkelfuchs Bonny – eine etwas längere Geschichte

Heute einen Beitrag aus der Kategorie „Geschichten, die das Leben schreibt.“ Eine liebe Freundin hatte beim großen Kaffeebohnenverkäufer vor einiger Zeit ein Häkelset für Fuchs Bonny erworben. Kurz vor Weihnachten wollte sie ihrem vierjährigen Sohn eine Freude machen und als engagierte Mama etwas Selbstgemachtes verschenken. Häkelset aufgemacht und noch die notwendigen Tools wie Häkelhaken, Maschenmarkierer und Vernähnadeln gekauft. Dann sollte es losgehen. Ein Probeknäul Wolle wurde auch noch geordert und voller Elan ging es ans Werk. Ein paar Reihen gehäkelt und es wurde festgestellt, dass es doch nicht so einfach war mit der Häkelei. Das Ganze sollte dann auch noch in Runden gearbeitet werden mit Zu- und Abnahmen. Oh je! Der Mut verließ meine Freundin und der Häkelfuchs kam in eine Ecke und war erst einmal aus den Augen.

Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn. Meine Freundin hatte die Hoffnung nicht aufgegeben und bei so einigen Gelegenheiten erwähnte sie den Häkelfuchs. Sie hatte sich vorgenommen bis zum 18. Geburtstag den Fuchs fertig zu machen. Na ja, ein paar Jahre wären es schon noch bis zu dem Termin, aber ich befürchtete, dass die paar Jahre bis dahin auch vergehen und das Wollknäul immer noch ein Wollknäul ist und kein niedliches Füchslein wie die Anleitung versprach. Ich forderte meine Freundin auf, das Projekt mit auf den Campingplatz zu nehmen. Wer mich kennt oder mir auf Instagram folgt, weiß, dass wir da jedes Jahr zu Pfingsten hinfahren und dass wir dort auf jeden Fall ein bisschen Zeit für so etwas haben. Meine Freundin war ganz dankbar, suchte den mittlerweile fast verschollenen Fuchs, fand ihn und brachte ihn mit.

Ich packte das Häkelset aus, schnappte mir die Häkelnadel, Wolle und Anleitung und begann bei einem Prosecco in der Sonne Fuchs Bonny zu häkeln. Meine Freundin unterhielt mich dabei und während wir schnatterten, entstand Runde für Runde der Körper und die Beine. Viel mehr schaffte ich dann aber auch nicht auf dem Zeltplatz, aber wer anfängt, muss es auch zu Ende machen, oder? Jedenfalls wanderte der Fuchs (oder besser, was mal ein Fuchs werden wollte) in mein Gepäck. Alle Freunde meinten, bis zum 18. Lebensjahr des zu Beschenkenden könnte ich den Fuchs ja mit auf den Zeltplatz nehmen und jedes Jahr daran weiterarbeiten. Ja, das war eine Idee. Ich hatte eine bessere: Wir waren zur Jugendweihe eine Woche nach Pfingsten eingeladen und da wollte ich den Fuchs fertig haben. So viel ist ja nun nicht dran an dem kleinen Amigurumi. Also Häkelnadel geschwungen und was soll ich sagen: Ziel erreicht. Fuchs Bonny war fertig und war schon ziemlich aufgeregt, wie so ein Fest wohl ablaufen sollte. Erst wurde aber der heimische Garten erkundet. Oh, da war vielleicht was los.

Bonny eroberte den Rosenbogen und leuchtete mit dem Klatschmohn um die Ecke. Er kletterte in jede Ecke und beobachtete voller Neugier die Vögel im Garten. Es war ein wunderschöner Frühsommertag mit viel Sonne und Wärme. Unter dem Blätterdach war es angenehm kühl und eine leichte Brise wehte über die Beete. Ups, fast wäre Bonny abgestürzt. Er konnte sich gerade noch festhalten und schaute schnell wieder kiebig mit seinen Knopfaugen in die Welt.

Abends fuhren wir zum Fest und Fuchs Bonny wollte auch Straßenbahn fahren und einen eigenen Sitzplatz haben. Klar, dass er den bekommen hat. Sogar auf einen eigenen Fahrschein hat er bestanden. Auch das sollte kein Problem sein. Auch wenn er eine schöne schwarze Schnauze hat, Schwarzfahren war keine Option. Zwischendurch war ihm doch etwas bange und er kletterte auf Papas Schoss. Ach, von hier aus konnte man alles schön überblicken.

Auf der Jugendweihe haben wir den Fuchs dann meiner Freundin geschenkt und nicht dem Jugendweiheling. Sie hat sich riesig gefreut und kann jetzt selbst entscheiden, ob ihr vierzehnjähriger Sohn noch einen Häkelfuchs bekommen soll oder ob sie ihn als unser Maskottchen Pfingsten wieder mitbringt. Mir hat das Häkeln wieder viel Spaß gemacht und es ist toll, wenn ein 10 Jahre altes Ufo ein glückliches Ende findet und das Kapitel „Häkelfuchs“ zugeschlagen werden kann.

Tschüß Bonny und viel Spaß in deinem Zuhause! Verlinkt bei Annis Jahresbingo mit dem Feld „Ein Ufo beenden“, beim Creativsalat, bei Dings von Dienstag und Handmade on Tuesday.

undiversell

Ich freue mich, dass du mich gefunden hast! Schau dich gern um. Ich zeige dir auf meinem Blog Handgemachtes, Hausgemachtes und Meer. Wenn du dich für Häkeln, Stricken, Nähen, Basteln, Nachhaltigkeit und Reisen interessierst, bist du hier genau richtig. Suchst du unkomplizierte Rezepte zu frischer, saisonaler Küche und leckere Kuchen, lass dich inspirieren. Bist du Fan von vegetarischer und veganer Küche? Hier wirst du fündig. Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht. Viel Spaß und schöne Momente auf meiner Seite wünscht dir Undine von "undiversell"!

11 Antworten auf „Häkelfuchs Bonny – eine etwas längere Geschichte

    1. Ich habe den Fuchs noch auf eBay entdeckt. Da hat man dann gleich das ganze Paket. Allerdings habe ich statt gestickter Augen Sicherheitsaugen genommen. Wenn du nur die Anleitung brauchst, finden wir einen Weg. 😉 LG Undine

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  1. Oh ist der niedlich…..bei mir würde der Fuchs samt Anleitung leider auch ein UFO ….kaufte früher auch mal so ein Häkelpaket.. Viellejcht probiere ich es mal…Frau lernt nicht aus.
    Liebe Grüße
    Carmen

    Gefällt 1 Person

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