Ich bin immer noch ganz beseelt von unserer Reise nach New York, habe schon ein Fotobuch in den Ausmaßen eines Bildbandes gemacht und werde einen ebenso großen Blogbeitrag mit viel Text- und Bildmaterial schreiben. Wenn du also Lust hast mit mir die Weltmetropole New York zu besuchen, dann nimm dir einen Kaffee oder einen Tee, mache dir das Lied New York von Alicia Key in Dauerschleife an und komm mit mir über den großen Teich in den Big Apple, in die Stadt, die niemals schläft, in deren Rastlosigkeit man trotzdem entspannen kann und die uns ganz gefangen nahm zwischen Wolkenkratzern, Hudson River, Manhattans Sehenswürdigkeiten, Brooklyns Idylle und dem Untergrund der Metro.
1. Wohnen und Logistik
Als Fan von AirBnb haben wir auch dieses Mal eine Ferienwohnung gesucht. Anforderungen waren: 2 Schlafzimmer für 4 Personen, Küche, Bad ist klar und nicht so weit weg von Manhattan. Da die meisten touristischen Highlights Downtown zu finden waren, wollten wir nicht stundenlang anreisen. Mit unserer Souterrain-Wohnung in Brooklyn waren wir bestens versorgt. Immanuel war ein aufmerksamer und gut organisierter Gastgeber und die Bude war frisch renoviert, nüchtern ohne viel Schnickschnack (mag ich) und der Clou war die beheizte Klobrille. Erst fand ich das over the top, aber da sich die Frühlingstemperaturen in New York noch eher im einstelligen Bereich befanden, war nach einem langen Tag mit 20.000 Schritten der Gang zum Klo ein kleines Erlebnis. Bilder habe ich wie immer keine gemacht, da wir innerhalb von 10 Minuten die Ferienwohnung mit allem Drum und Driesel okkupiert hatten (wie immer eigentlich) und dieser Zustand dann auch die ganze Zeit anhielt (auch wie immer). Wenn du mehr zur Wohnung wissen willst, schau bitte hier nach.
Angereist sind wir über Berlin – Reykjavik – New York mit der isländischen Airline Fly Play und landeten in New York Stewart Airport. Der Flugpreis war günstig, nur der Airport lag ca. 1.5 h vom New Yorker Zentrum entfernt. Das Problem ließ sich aber leicht mit dem Megabus lösen, den man auch von Deutschland aus buchen konnte. Das war ein Shuttle vom Flughafen zum Busbahnhof in Manhattan ohne weitere Stopps. Von da aus sind wir easy mit der Metro zu unserer Ferienwohnung gekommen. Nach 22 Stunden Anreise waren wir dann glücklich und zufrieden angekommen. Alles hatte geklappt. Noch ein Bierchen und ab ins frische Bett. Erholt und ohne Anzeichen von Jetlag starteten wir in den 1. Tag.
Tag 1 – 9/11 Memorial und Museum, Oculus, Battery Park, Staten Island Ferry & Statue of Liberty
Schon abends hatten wir uns eine Metrocard für eine Woche gekauft. Für 33 Dollar konnten wir uns so unbegrenzt durch New York bewegen. Das war vergleichsweise preiswert und sehr praktisch für uns. Die Metro war nur ein paar Blocks von unserer Ferienwohnung entfernt und Ausgangspunkt für unsere Sightseeingtouren.



Tag 1 und erst einmal rein ins Getümmel von Manhattan. Aus der Metro raus und mit den Köpfen nur nach oben gerichtet, entdeckten wir die berühmten Wolkenkratzer der Stadt bei blitzeblauem Himmel. Unser Ziel war Ground Zero mit dem 9/11 Memorial und Museum. Wir hatten uns im Vorfeld der Organisation für einen New-York-Pass für 5 Tage entschieden und die Zeit für das Museum vorher online gebucht. Der Pass war eine gute Entscheidung, da sich das preislich lohnt, wenn man wie wir so einige touristische Highlights erobern wollte.




Zunächst schauten wir uns die beeindruckenden Wasserbecken an, die an der Stelle der Zwillingstürme errichtet wurden und an das schreckliche Unglück von vor 22 Jahren erinnerte. Ich denke, fast jeder, der damals schon alt genug war, weiß die Situation, in der ihn die Nachricht erreichte. Ich war damals gerade im Babyjahr und schaute stundenlang unfassbar die Bilder von den Flugzeugen an, die in die Türme einschlugen. Der Terror hatte eine neue Dimension erreicht und die Angst war damals groß, dass er noch weiter geht. Es war unwirklich nach all den Jahren an dieser Stelle des Unglücks zu stehen und die eingravierten Namen rund um die Becken machen deutlich, wie viele Menschen dort ihr Leben verloren hatten.



Im Museum selbst wurde das noch deutlicher. In riesigen Betonhallen waren Relikte des 11. Septembers eindrucksvoll in Szene gesetzt. Verschmolzene Stahlträger, eine zerstörte Feuerwehr oder die Bilder aller Opfer waren Zeugnisse des schrecklichen Terrors und etwas bedrückt stolperten wir wieder in die kühle, aber sonnige Luft von Manhattan.
Unser nächstes Ziel war das One World Trade Center – Oculus genannt – ein architektonisch einzigartiges Bauwerk, das mit exklusiven Geschäften aufwartete. Nicht so meins, wenn durchgestylte Verkäuferinnen sich in ihren ebenso durchgestylten Läden langweilen. Wahrscheinlich müssen sie nur ein Teil pro Woche verkaufen und haben dann die Kosten wieder drin. So jedenfalls die Preiskategorien. Schick war es auf jeden Fall und die Architektur bemerkenswert.



Ein Abstecher in den Battery Park war unser nächstes Ziel. Hach, das war fein. Der Blick auf die Skyline auf der gegenüberliegenden Seite bei blauem Himmel war zum Niederknien und wir waren begeistert von diesem View. Ein paar New Yorker genossen in der Sonne ihre Mittagspause. Wir hatten schon bei Shake Shack unseren ersten Burger vertilgt und zogen vergnügt weiter zum nächsten Ziel.



Wir liefen die Wallstreet entlang um dem Glücksbringer Charging Bull an die Hörner zu fassen. Andere wollten dem Bullen lieber von hinten an sein bestes Stück greifen. Beides soll Glück bringen und von beiden Seiten stellten sich die Touristen brav an um dann ein Selfie am Bullen zu knipsen. Ich gebe zu wir gehörten auch dazu. Ach, warum auch nicht. Bisschen Wallstreet-Glück schadet nicht.
Danach sind wir zur Fähre nach Staten Island. Damit kannst du umsonst fahren und kommst so an der Freiheitsstatue vorbei. Zugegebenermaßen ist sie dann ein wenig weiter weg, allerdings war uns das genug und wir genossen es wie erhaben sie über die Stadt wacht. Wir brauchten keine zusätzliche Touritour mit extra Fähren um noch dichter zu kommen. So war es fein für uns und wir waren auch so schwer begeistert.



Der erste Tag hatte schon so viele Hightlights für uns und wir liefen voll mit Eindrücken und brennenden Fußsohlen wieder in unser Appartment. Hach, New York, was für eine Stadt!
Tag 2 – American Museum of Natural History, Central Park, 5th Avenue, Guggenheim, Central Station, Public Library & Times Square
Auch Tag 2 war vollgepackt mit touristischen Highlights und wir begannen mit dem American Museum of Natural History. Nun sind wir ja sowieso eine naturwissenschaftlich interessierte Familie und besuchen gern Museen dieser Art. Das AMNH ist aber ein echtes Highlight seiner Art. Auf vier Etagen besichtigten wir Naturkundliches jeglicher Art, vom Urknall im Kino, Dinoskeletten, Blauwal in Lebensgröße bis hin zu amerikanischer Flora und Fauna. Die 30 Millionen Objekte waren an einem Tag kaum zu schaffen und nach ein paar Stunden Faszination wollten wir wieder an die Luft, Hunger hatten wir auch. Interessant ist noch, dass das AMNH eine eigene U-Bahnstation hat. Wir sind praktisch direkt ins Museum gefahren. Daher haben wir das Gebäude erst nach dem Besuch von außen gesehen. Schick, nicht?





Unser nächster Programmpunkt war Fahrradfahren im Central Park. Diese grüne Oase New Yorks ist größer als Monaco, da kann ein schnelleres Fortbewegungsmittel schon helfen. Wir also frisch gestärkt nach einem Mittag an einen der Millionen Imbisswagen (war echt lecker) und ab in den Central Park. Der Tag war wettertechnisch sehr frühlingshaft mit Sonne und zweistelligen Temperaturen. Es war von einem Tag auf den anderen viel wärmer geworden und halb New York schien sich im Park zu entspannen.



Auch wenn der Central Park riesig war, konntest du überall Menschengewimmel sehen. Wahrscheinlich gab es auch deswegen eine strenge Ordnung im Park. Alles war One-Way und es gab eine Lane für Fußgänger, eine für Fahrradfahrer und eine für Jogger. Herrlich, nicht? Ich finde das so klischeehaft: Joggen im Central Park, aber genauso war es. Überhaupt kam New York meinen Vorstellungen sehr nahe. Zum Beispiel, hetzen die New Yorker über die Ampeln und Rot wurde nur als Empfehlung gesehen. Auf jeden Fall wussten die New Yorker, wenn die Ampeln umspringen und sind schon 10 Sekunden früher auf der Straße gehechtet. Time is Money. Niemand hatte Zeit, außer im Central Park. Da wurde gespielt, gejoggt, gechillt und natürlich Fahrrad gefahren. Wir drehten einmal unsere Runde mit den geliehenen Fahrrädern und auf ging es zum Guggenheim, entlang der 5th Avenue.



New York ohne Guggenheimbesuch wäre schon unvollständig. Auch wenn wir etwas spät dran waren, wollten wir uns wenigstens die Eingangshalle des beeindruckenden Bauwerkes zu Gemüte führen. Ein netter Museumswärter ließ uns noch hinein und nach einigen Kilometern zu Fuß an dem Tag saßen wir chillig in der Halle und ließen den spiralförmigen Kuppelbau auf uns wirken. Manchmal braucht man gar nicht mehr, einfach nur den Kopf in Nacken und hochschauen. Wir haben uns in New York wirklich die Hälse verdreht bei so viel Sehenswertem. Das Guggenheimmuseum gehörte auf jeden Fall dazu.




Trotz müder Füße waren wir noch in Entdeckerlaune. Das Wetter war einfach zu schön und alles, was auf unserer Strecke zum Times Square lag, wurde noch mitgenommen. Daher schlenderten wir noch zur Public Library, Schauplatz vieler Filmszenen und wunderschönem Ambiente. In den großen Saal kamen wir nicht hinein, der war Studierenden vorbehalten. Macht durchaus Sinn, schließlich möchte kein Bibliotheksbenutzer durch Heerscharren von Touris gestört werden. Gelohnt hat sich der Besuch trotzdem.


Auch die Central Station von New York war nicht weit entfernt. Was für ein prachtvolles Gebäude, dass mit einer Kathedrale vergleichbar war. Auch hier fanden und finden viele Filmszenen statt, gern romantische Treffen unter der berühmten Uhr. Bahnhof kann auch prunkvoll sein.


Und jetzt…… der berühmte Times Square, den man unbedingt im Dämmerlicht oder Dunkeln besuchen muss. Das Zentrum des als Broadway bezeichneten Theaterviertel von Manhattan hat uns mit seinen haushohen Leuchtreklamen geflasht. Nirgends war es bunter, quirliger und lebendiger als abends an „The Crossroads of the World“, wie der Times Square auch genannt wird. Das unterschreibe ich sofort. Interessant waren auch die ganzen Künstler, Tänzer, Entertainer, die abseits der Theater die Menschen unterhalten haben. Es war einfach bezaubernd, unwirklich und Entertainment pur. Mit diesen Eindrücken ging es heimwärts in unsere Ferienwohnung und dieser 2. Tag war einfach ein einziges Feuerwerk an New York Highlights mit vielen Metern per pedes. Mein Gejammer von brennenden Fußsohlen wurde familientechnisch abgeschmettert und so jaulte ich nur still vor mich hin, aber ich bereute keinen einzelnen Schritt des Tages.


Tag 3 – SoHo, Chinatown und Little Italy
Unser 3. Tag in New York holte uns so ein bisschen von der Weltentdeckerwolke runter. Wir waren angeschlagen mit dickem Hals, es nieselte bei einstelligen Temperaturen und zum Laufen hatten wir auch nicht mehr so viel Lust. Glücklicherweise war dieser Tag nicht so fußlastig wie die ersten beiden. Wir starteten wieder am Times Square und der sah selbst bei regenverhangenem Wetter immer noch bunt und fröhlich aus. Tapfer setzten wir uns in den Hop on – Hop off Bus nach oben und cruisten durch Manhattan Richtung SoHo. Nein, auch trotz der widrigen Umstände wollten wir nichts verpassen und zogen das frisch erworbene New York Basecap nur ein bisschen tiefer in die Stirn.



Der Niesel blieb und in SoHo angekommen waren wir so richtig durchgefroren. Wir überlegten kurz, ob wir ins Icecream-Museum gehen sollten, entschieden uns fröstelnd dagegen und wärmten uns in einem riesigen Nikestore auf. SoHo ist eins der Shopping-Eldorados von New York. Da ich eh nicht so die Shopping-Queen im Urlaub oder auch so bin (war ja keine Stoff- oder Wollladen in der Nähe) und der Rest der Familie ähnlich tickt, waren wir nur noch in einem weiteren Store und der Junior hat ein paar Sneakers erworben. Wahrscheinlich gab es noch ein paar schöne Läden dort zu finden, aber ich kann leider nicht mehr berichten. Da müssen andere Shopping-Trüffelschweine den New Yorker Stadtteil Soho erobern. Ich war da raus.



Wir liefen weiter nach Chinatown. Ich weiß nicht, ob es am Wetter lag oder ob ich schon einige Chinatowns besucht habe, das New Yorker hat mich nicht so vom Hocker gerissen. Es gab Obst- und Gemüsestände, ein paar Straßen voll mit asiatischen Läden und Restaurants, nothing more. Die quergespannten Ballons waren schön, unser Restaurantbesuch zugig und das Essen so lala. War nicht so unser Tag.



Little Italy wäre im Sommer bestimmt ein Highlight mit vielen Trattorien und Pizzerien bei lauwarmen Wetter und Lichterketten. Wie gesagt, im Sommer und nicht bei grauem Regenwetter mit eher winterlichen Temperaturen. Wir haben uns noch im Christmas Store, der sehr schön heimelig war, aufgewärmt und waren nicht weit weg von weihnachtlicher Gefühlslage. Danach sind wir mit dem Hop on-hop off bus gemütlich – sprich mit vielen Staus nach Manhattan zurückgefahren. Dann mit der Metro in unsere Ferienwohnung und ein kleines Nickerchen tat an diesem Nachmittag so richtig gut.
Tag 4 – MoMA, Chelsea Market, High Lane und Empire State State Building
Tag 4 war wieder picke packe voll mit Highlights des Big Apples. Wir waren zwar noch nicht so voll auf der Höhe, aber hey, wir waren in New York. Frühstück essen, Kaffee trinken, Ibo rein und dann waren wir wieder im Weltentdeckermodus. Keine Zeit für Mimimi, das MoMA rief.



Das Museum of Modern Art, liebevoll MoMA genannt, war ein Tempel für Kunstliebhaber. Es war auch in unserem New-York-Pass enthalten, allerdings empfohl sich hier eine Vorabbuchung von Datum und Zeit, sonst hätte es sein, dass wir länger warten mussten oder schlimmstensfalls gar nicht an dem Tag ins Museum gekommen wären. Wir hatten vorbildlich gebucht und tauchten ein in die Welt von Andy Warhol, Monet, van Gogh, Picasso, Cezanne und zig weiteren Werken zeitgenössischer und moderner Kunst. Die Sammlung des Museums umfasst über 150.000 Zeichnungen, Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Drucken und Illustrationen. Daneben gibt es noch ca. 22.000 Filme. Die 4 Millionen Standbilder aus Filmen und Videokunst sollen hier nicht unterwähnt bleiben. Wir staunten, fotografierten und bewunderten die Ausstellungsstücke stundenlang und waren begeistert von dem Museumsbau und dessen Inhalt. 5 Stockwerke waren prall gefüllt mit Kunst und Kultur des 20. und 21. Jahrhundert.



Auch wenn das Museum gut gefüllt war – immerhin besuchen jedes Jahr mehr als 2.5 Millionen Besucher das MoMA – war die Atmosphäre entspannt und die Touristen schlenderten durch die vielen Ausstellungsräume. Es bot sich immer noch eine Lücke für ein Foto und rücksichtsvoll gab jeder den Platz wieder frei. Klar gab es bei den Highlights wie dem Gemälde „Sternennacht“ von van Gogh oder den „Seerosen“ von Monet einen gewissen Ansturm, aber wie ihr seht, habe ich auch hier je ein Bild geschafft ohne Köpfe davor. Hach, das Museum tat gut, kommt doch die Kunst im Alltag zu kurz. So oft nehme ich mir vor, die hiesige Kunsthalle zu besuchen, aber dann ist das Nähzimmer, der Besuch von Familie und Freunden oder der Gammelnachmittag wichtiger als der Kunsthunger. Apropos Hunger, der suchte uns nach so viel Kunstgenuss heim und wir verließen das Museum für ein ausgiebiges Mittag im Chelsea Market.





Wir waren leicht überfordert angesichts des Angebotes von leckerem Essen und liefen erst einmal durch die Hallen um uns einen Überblick zu verschaffen. Für Foodies ist der Chelsea Market ein echtes Hightlight, gibt es hier hochwertiges „Fast Food“ abseits der üblichen Ketten. Wir entschieden uns für Takumi Taco und das war ein echter Glücksgriff. Die Mischung aus mexikanischem und japanischem Essen war einzigartig. Takumi Taco startete 2012 als kleiner Tacostand in Brooklyn und hat sich von da aus über ganz New York ausgebreitet, eine typische, amerikanische Erfolgsstory. Wir empfehlen Taco Takumi jedem New York Besucher! Mega!





Wir kauften bei Amy’s Bread noch ein sündhaft teures Sauerteigbrot, da sind wir wirklich typisch deutsch. Ohne ein vernünftiges Brot wollen wir nicht sein. Ich glaube, auf eine einsame Insel würde ich meinen Sauerteig mitnehmen. Mit unserem Brot in der Tasche spazierten wir vom Chelsea Market die High Lane entlang. Eine ehemalige Bahnlinie wurde stillgelegt und für Fußgänger freigegeben. Bei sonnigem Wetter hatten zwar nicht nur wie die Idee, aber es gab uns noch einmal besondere Ein- und Ausblicke über die Stadt, inklusive Wolkenkratzer-Nacken-Verrenkungen. Es machte immer noch Spaß und mit ein paar Fotos mehr im Gepäck liefen wir unserem nächsten Highlight entgegen.

Tadaa, das Empire State Building! Was wäre New York ohne das Empire State Building. Kulisse für zahlreiche Filme wie King Kong, Schlaflos in Seattle, Percy Jackson, All Beauty must die oder Sag kein Wort. Der Aufstieg auf dieses weltberühmte Gebäude war ein Muss für uns. Es war auch im New-York-Pass enhalten, musste aber auch vorher gebucht werden. Da waren die Aufseher auch sehr streng und achten auf Datum und Zeit. Zuspätkommer haben es da nicht leicht. Wir waren geradeso pünktlich, da wir uns doch durch den langen Besuch im MoMA und die Trödelei im Chelsea Market auf den letzten Metern sputen mussten. Das Empire State Building durften wir nur mit Flughafen-ähnlichen Kontrollen betreten. An jeder Ecke stand ein Einweiser und im doch schon etwas militärisch angehauchten Ton wurden die Touristen durch das Gebäude inkl. Fahrstühle geleitet. Wir mussten ein bisschen darüber schmunzeln, wie die losten Touris gelenkt wurden. Es gab aber immer noch welche, die nicht mitbekommen hatten, wo sie jetzt lang mussten. Da gibt es auf der ganzen Welt die gleichen Charaktere. Ein Tipp noch: Halte dein Handy parat für den Fahrstuhl. Da gab es eine Multimediashow über den Bau des Empire State Buildings. War ganz nett gemacht und falls du das für die Nachwelt festhalten möchtest, Video on. In Nullkommanix waren wir jedenfalls oben und dann war er da, dieser gigantische Ausblick über die Stadt New York. Was muss ich dazu noch sagen? Nichts, einfach mal Bilder sprechen lassen.



Tag 5 – Rocketfeller Center mit Top of the Rocks, Bryant Park, Katz’s Delicatessen und Cheesecake in der Central Station




Another day, another view. Am Tag 5 war das Rockefeller Center dran. Von der Metrostation liefen wir vorbei an der weltberühmten Radio City Music Hall, wo das Konzert von Lewis Capaldi ausverkauft war. Nicht, dass ich da hingegangen wäre, aber es wäre schon schön gewesen, wenn man darüber hätte nachdenken können. Gedankenspiele eben und ich erinnere mich immer noch an das ausverkaufte Konzert, wenn ich den Sänger im Radio höre. War bestimmt ein tolles Konzert. So, wieder zurück in die Wirklichkeit, zurück ins Rockefeller Center, dass mit Glanz und Gloria aufwartete. Sehr schick und ein Statussymbol amerikanischer Geschichte. Der Reichtum von Rockefeller ist m.E. legendär und so manches geflügelte Wort gibt es dazu. Unser Ziel war die Aussichtsplattform des Gebäudes, das sogenannte Top of the Rock.



Vorteil von diesem Ausblick war, dass das Empire State Building aus der Ferne zu bestaunen war. Ich mochte beide Ausblicke, allerdings würde ich den Blick vom Top of the Rock bevorzugen, auch weil man nicht ganz so hoch ist und den Central Park besser erkennen kann. Den Ausblick vom Rockefeller Center konnte man nicht vorher buchen und es wurde empfohlen von 9:00 bis 17:00 Uhr einen Besuch dort zu planen, damit die Wartezeit nicht so lang ist. Hat geklappt und mit vielen Bildern im Kopf und auf der Kamera fuhren wir wieder runter in die Schluchten von Manhattan.



Dann gab es einen Kaffee im Bryant Park, eine kleine Oase mitten in den Straßen von Manhattan, gleich neben der Public Library. New Yorker haben die Gabe, wie scheinbar alle Großstädter dieser Welt, sich in den kleinsten Grünanlagen der Stadt zu entspannen. Hier wurde gespielt, gechillt, gelesen, sich unterhalten und das Gesicht in die Sonne gehalten. Als wir wieder raustraten aus dem Park, hatte uns die Stadt wieder mit ihrer Geschäftigkeit und Rastlosigkeit. Das war wirklich faszinierend. Apropos Geschäftigkeit. Das passte gut zu unserem nächsten Anlaufpunkt, den wir per Metro ansteuerten.


Wir hatten den Tipp bekommen, dass wir unbedingt bei Katz’s Delicatessen vorbeischauen müssten. Hier sollte es das beste Pastramisandwich ever geben. Na dann, auf ging’s. Wir hatten eh Mittagshunger und wollten uns dieses tradionelle Restaurant nicht entgehen lassen. Schon seit 1888 werden hier hauptsächlich Corned Beef-und Pastramisandwiches mit Pickles gereicht. Die Fassade ist zwischen 1946-49 errichtet worden und ist bis heute erhalten. Auch drin fanden wir den Charme der Nachkriegszeit und meine Güte, was da los war. Schon vor der Tür stand eine Schlange von mehreren hundert Metern. Wir stellten uns erst einmal an, wussten nicht, ob wir das durchhalten wollten, aber solange wir überlegten, konnten wir ja auch in der Schlange stehen. Es ging dann doch recht zügig voran und wir kamen unserem Ziel näher.


Drin waren die Angestellten an mindestens 8 Schaltern damit beschäftigt, riesige Rindfleischbraten aufzuschneiden und den Gästen in einem Sauerteigbrot zu kredenzen. Wow, das waren vielleicht Portionen. Der Liebste und ich teilten uns eins, der Junior nahm ein ganzes und das vegane Töchterchen ertrunk tapfer den Fleischgeruch und nahm ein paar Fries, die by the way auch nicht schlecht waren. Das Fleisch war richtig gut gewürzt und sehr zart, aber ehrlich gesagt, war es mir ein wenig zu fleischlastig und ich war froh über die Pickles dazu, die mir ausgesprochen gut geschmeckt haben. Gerade die grasgrünen waren so ein Zwischending zwischen roher und Salzgurke. Das fand ich richtig lecker. Die Atmosphäre im Katz’s Delicatessen war aber der Hammer. Es war eng, voll und laut, aber es war so ein Heidenspaß zu beobachten, wie all die Leute in ihre Sandwiches gebissen haben. Es hatte schon etwas von Volksfest und das schrammelige (man kann auch Vintage sagen) Interieur war einmalig. Auf jeden Fall empfehle ich das Katz. Das muss man einfach erlebt haben.



Vorbei an einem New Yorker Underground Boxclub (ich finde das Bild einfach so super) traten wir unseren Rückzug an zur Central Station. Nach dem Sandwich musste eine Nachspeise her und dort sollte es einen superleckeren New Yorker Cheesecake geben. Hallo, war ja wohl klar, dass wir die Stadt nicht ohne diese tradionelle Köstlichkeit wieder verlassen dürfen. Ich entschied mich für einen Blueberry Cheesecake and look at this! I think no more words are needed! Nach Hause gerollt, noch ein paar Reihen gestrickt und bei einem Tee entspannt. Es war eine der wenigen Tage in meinem Leben, wo ich das Abendbrot verweigert habe. Ich war so satt, da ging nichts mehr.
Tag 6 – Brooklyn Bridge, Manhattan Bridge, Domino Park, Manhattan bei Nacht
Letzer kompletter Tag in New York und wir hatten Brooklyn auf dem Plan. Die 5 Tage des New-York-Passes waren vorbei und wir hatten das gute Gefühl, ganz viel erlebt und gesehen zu haben. Für uns war der Pass ein echter Gewinn angesichts der Eintrittspreise. Wir hatten ihn gut genutzt.
Brooklyn war unser Revier sozusagen, da unsere Ferienwohnung wie eingangs erwähnt dort lag. Bei Sonnenschein zogen wir los, dieses Stadtviertel zu entdecken und um es vorweg zu nehmen, Brooklyn ist ein Muss für jeden New York Besucher. Ein wirklich sehenswertes Viertel, aber jetzt von vorn.



Auf unserer Agenda stand ein Besuch eines klassischen Diner, so mit Eier, French Toast und endlos viel Kaffee. Nur zwei Blocks weiter kehrten wir morgens in die Lokalität und wurden nicht enttäuscht. Eier gab es in zig Varianten, der French Toast war köstlich und der Kellner kam alle paar Minuten und lugte in unsere Tassen, ob er noch einen Schwapp Kaffee nachschenken könnte. Ach, es war fantastisch sich so verwöhnen zu lassen. Wir genossen das herrliche Frühstück und zogen satt und zufrieden weiter.



Ziel war die Brooklyn Bridge, die wir von der Brooklynseite nach Manhattan überquerten. Es war Samstag und ich weiß nicht, ob es nur viele Touristen waren oder sich auch ein paar New Yorker unter das Volk gemischt hatten. Es war schon ziemlich voll. Trotzdem war die Aussicht bei dem blitzeblauen Wetter spektakulär und ich sage immer: Gleiches Recht für alle! Ich möchte über die Brücke gehen also muss ich das allen anderen auch zugestehen. Außerdem waren die Touris entspannt und genossen genauso wie wir die Skyline von Manhattan.



Auf der anderen Seite angekommen, bewunderten wir das Municipal Building und auch die Wolkenkratzer Manhattans hatten von ihrer Faszination nichts verloren. Von Gewöhnung noch keine Spur. Trotzdem stiegen wir wieder in die Metro – unser Wochenticket war heute noch gültig – und fuhren wieder nach Brooklyn. Da waren wir noch lange nicht fertig mit unserer Sightseeing Tour.



Der in Reiseführern beschriebene Blick in Dumbo auf die Manhattan Bridge war ein berühmter Fotopoint. Mir gefiel die Straße mit den blühenden Bäumen und die Brücke im Hintergrund war schon sehr sehenswert. Die parkenden Autos störten das Ambiente ein wenig, aber ich denke, die New Yorker haben sowieso schon arge Probleme ihre Vehikel (Corsa fährt da keiner) am Straßerand unterzubringen, da will ich nicht noch mit solchen ketzerischen Ideen wie Parkverboten um die Ecke kommen.






Wir liefen durch Brooklyn weiter zum Domino Park. Auf dem 24.000 Quadratmeter großen Gelände der ehemaligen Domino Sugar Refinery wurde liebevoll Altes mit Neuem verbunden. Viele historische Gegenstände wie Schiffspoller, Kräne oder Hebebühnen wurden erhalten und in dem Park integriert. Das Gebäude der Zuckerfabrik selbst markiert den Standort wie einen Leuchtturm. Von hier aus hatten wir einen wundervollen Ausblick über den East River und Manhattan, Die Kombination von Brooklyn und Manhattan ist wirklich eine vorzügliche Symbiose aus Panoramausblicken und Flussüberquerungen. Es gelang uns auch hier nicht uns von diesem Blick über die Weltmetropole satt zu sehen. Wir chillten zusammen mit vielen jungen Leuten im Park, die Kids aßen eine Pizza, wir brauchten noch nichts und ließen Gott einen guten Mann sein, sprich, wir gaben uns dem süßen Nichtszun auf einer Parkbank hin. Kopf in die Sonne und auch wenn es immer noch frühlingsfrisch war, konnten wir es gut aushalten dort.




Was wäre New York ohne Manhattan by night. Also machten wir uns abends noch einmal auf die Socken, fuhren wieder nach Dumbo und wurden mit einem Lichtermeer auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses begrüßt. Hach, ein Glück ließen wir uns dazu noch überreden, waren wir doch von all den Eindrücken und der frischen Luft ein wenig kaputt an diesem Tag. Das Glitzermeer entschädigte uns tausendfach für das Aufraffen und ich war froh mit diesem Ausblick unserem Urlaub einen würdigen Abschluss gegeben zu haben. Am nächsten Tag machten wir uns wieder auf nach old Germany und gerade der letzte Abend war einfach ein so stimmungsvoll und brilliant, das es nicht besser hätte sein können.
Tja, das war unser Trip nach New York, den ich mit diesen Bildern ausklingen lassen möchte. Gern hätte ich noch länger Zeit gehabt, dies außergewöhnliche Stadt zu inhalieren und noch mehr Eindrücke aufzunehmen. Ich bin dankbar für die Zeit dort und wer weiß, vielleicht schaffe ich es noch einmal in diese tolle Stadt. Danke fürs Lesen bis zum Schluß. Verlinkt mit der Urlaubslinkparty vom Nähfrosch.
Absolutely amazing, liebe Undine! Ich hatte das Gefühl, ich war live mit von der Partie. . Danke fürs Mitnehmen, für Deinen wunderbaren Humor (fühl’ ich total! 😄) und die unzähligen tollen Tipps.
Liebste Grüße, heute mal aus Gilleleje 🇩🇰
Martina
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Ach wie schön, dass ich dich mit meinem Beitrag abholen könnte, liebe Martina. 🤗 LG Undine
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Unser New York Aufenthalt ist jetzt im Mai genau 10 Jahre her, und dein Beitrag weckt ganz viele Erinnerungen. Vor allem weil wir ganz viele Punkte eures Programms auch so oder ähnlich absolviert haben. Bis hin zu Katz‘ Delikatessen und den etwas grindigen Sägespänen am Boden ;-)
Danke also fürs mitnehmen und erneut in Erinnerungen schwelgen lassen :)
LG heike
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Sehr gern, lieb Heike! 🤗
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