Die meisten unserer Freunde sind um die 50 und das Thema Kinder ist durch. Ja, manche haben sogar schon Enkelkinder. Manche fangen aber auch etwas später an und wir freuen uns mit ihnen, dass ihnen das Glück der Mutter- oder Vaterfreuden noch zuteil wird. Ich denke, ich spreche für die meisten Eltern, dass Kinder bekommen und großziehen mit Nichts zu vergleichen ist. Es ist das größte Glück auf Erden, aber auch eine große Aufgabe. Nur, wer Kinder hat, kann ermessen, wie schön es ist, wenn sie satt und friedlich in ihrem Bettchen schlafen. Man möchte sie stundenlang anschauen, wenn man nicht gleichzeitig so müde wäre, weil die Nacht wieder zu kurz war, weil Schnupfen das kleine Näschen plagt oder die Zähne kommen.

Nun hatten wir vor kurzem wieder ein Baby im Freundeskreis zu begrüßen und wir feierten den kleinen Arno, weil der Name einfach so grandios ist. Wisst ihr warum? Arno kommt von der Warnow und das ist einfach ein genialer Reim. Also gab es ein Handtuch mit genau dem Spruch: Arno von der Warnow und ich habe noch ein kleines Geschenk dazu gebastelt. Da ich immer gern den Nachhaltigkeitsgedanken bei Babygeschenken im Kopf habe, gab es noch selbstgenähte Waschlappen, die ich als Babywichtel verpackt habe.

Für die Waschlappen habe ich Jerseyreste verbraucht. Ein richtig schönes Stoffabbauprojekt. Dafür habe ich Quadrate in 22 x 22 cm zugeschnitten, rechts auf rechts zusammengenäht, Wendeöffnung gelassen, gewendet, gebügelt und noch einmal abgesteppt. Das ist ein echtes Anfängerprojekt und in ein paar Minuten pro Waschlappen erledigt. Flanell und Frottee sind bestimmt auch bestens geeignet. Auch alte Holzfällerhemden von Opa können da verbraten werden. Da gibt es wirklich viele Möglichkeiten für Upcycling und Resteverwertung.

Dann habe ich Windeln in Gr. 2 (sicher ist sicher) zu einer Rolle gewickelt, Babysöckchen als Mütze draufgesetzt, den Waschlappen einmal gefaltet und um die Windel gewickelt. Mit einem Wollfaden umwickelt und 2 Wackelaugen versehen, schauen die Wichtel doch schon ganz munter drein. Kleiner Tipp: Als Hilfsmittel habe ich die Sockenmützchen und die Wichtelkleider mit handelsüblichen Gummis umwickelt und erst dann den Wollfaden genommen. Nach dem Verknoten saß alles fest und sicher und das Gummiband konnte wieder abgenommen werden. Fertig war die Wichtelparade.

Ich habe die Wichtel in eine Taschentücherbox, wie es sie z.B. bei DM gibt, gesetzt. Für die Personalisierung habe ich eine kleine Girlande gebastelt, die ich mit zwei Klebeknöpfen an der Seite befestigt habe. Da wir im Freundeskreis noch Geld für den kleinen Arno gesammelt haben, gab es noch ein Babysöckchenpaar als Sparstrumpf, wo die Talerchen aufbewahrt wurden.

Wenn das Geschenk ausgepackt wird, die Windeln benutzt werden sollen, können die Waschlappen halbiert gefaltet und ineinander in die Taschentücherbox gelegt werden. Wenn man dann ein Tuch durch den Schlitz zieht, wird das nächste mit hochgezogen. So wie bei einer richtigen Taschentücherbox. Die Idee habe ich von Tante Jana von „Zum Nähen in den Keller“. Sie hat beim nachhaltigen Adventssonntag solche tollen Boxen verschenkt und ich feiere sie immer noch dafür. Wer Kinder hat, weiß, wie oft man Pöker oder Schnute bei einem Baby / Kleinkind abwischen muss. Also egal, ob die Box auf dem Wickelttisch steht oder auf dem Küchentresen, sie wird sicherlich oft genutzt werden. Tücher nach Benutzung waschen, in die Box falten und ein neuer Abwischmarathon kann beginnen.

Die Eltern haben sich sehr über das Geschenk gefreut, besonders weil wir sie damit überrascht haben und weil sie die Idee der Nachhaltigkeit mit uns teilen. Es hat mir wieder viel Spaß gemacht, für einen Neuankömmling auf dieser Welt ein Geschenk zu basteln. Ich werde den kleinen Arno bestimmt ab und zu sehen und seine Entwicklung bestaunen. Ich freue mich schon, wie aus einem kleinen Mensch ein großer wird und werde eine von diesen komischen Tanten sein, die sagt: „Hach, was ist er schon wieder groß geworden.“ So als Randfigur beobachtet sich das schon fein und klar freue ich mich heimlich, dass ich die Zeit der Bockanfälle, vergessenen Hausaufgaben und Pubertät hinter mir habe. :-)

Verlinkt mit Dings von Dienstag, Creativsalat, Öko?-Logisch! und bei Antetannis Bingo bin dabei mit dem Thema: Etwas für jemand anderen machen. Motto erfüllt, oder?