Manchmal gibt es diese Dinge, die man jahrelang benutzt, obwohl sie längst das Zeitliche gesegnet haben. Meine Abschminkpads zum Beispiel. Vor Jahren selbst genäht, viel geliebt, viel benutzt – und irgendwann war vom Stoff einfach nichts mehr übrig. Trotzdem habe ich es ewig aufgeschoben, neue zu machen. Warum auch immer. Ich trau mich kaum sie euch zu zeigen, aber hey – für mehr Realität hier die schlimmsten Exemplare.

Letztes Wochenende war dann Schluss mit den abgeranzten Dingern! Ich habe mir ein Herz gefasst und endlich neue genäht. Und weil Nachhaltigkeit bei mir nicht nur eine fiktive Idee ist, sondern ein echtes Nähprinzip, musste dafür ein alter Molton-Matratzenüberzug herhalten. Der war eine echte Fehlkonstruktion – die Gummibänder hielten nichts, alles verrutschte, und statt Schutz gab’s nur Chaos im Bett. Also: weg mit dem Ding! Einen neuen Matratzenbezug, der tatsächlich passt, hatte ich mir längst besorgt – Zeit, den alten sinnvoll zu verwerten.

Zusammen mit ein paar Jerseyresten habe ich 9 cm große Kreise zugeschnitten und mit der Overlock zusammengenäht. Kreise mit der Ovi zu nähen ist allerdings eine Wissenschaft für sich. Erst habe ich experimentiert – mit und ohne Messer. Aber am Ende lief es mit Messer doch besser, und nach ein paar Versuchen wurden die Nähte immer runder und schöner.

Und jetzt? Jetzt habe ich einen frischen Stapel weicher, saugfähiger Abschminkpads – und jedes Mal, wenn ich sie benutze, freue ich mich ein bisschen. Nachhaltig, praktisch und endlich keine zerfledderten Stofffetzen mehr im Bad.

Ich bewahre die fertigen Abschminkpads in einem Utensilo auf. Da findet sich auch der eine oder andere Bad-Krimskram wieder. Die benutzten Pads kommen zum Trocknen auf den beheizten Handtuchhalter und danach in mein gehäkeltes Hängeutensilo, was ich hier bereits vorgestellt habe. Zum Waschen schnappe ich sie mir dann und schmeiß sie bei den Handtüchern mit rein. In die Sockenleiste geklempt brauche ich zum Trocknen nicht einmal Wäscheklammern. Das habe ich euch hier schon einmal gezeigt. Danach kommen sie wieder ins große Aufbewahrungskörbchen.

Na, wer erkennt die Reste? Du findest die Kleidungsstücke dazu hier, hier, hier, hier und hier. Für ganz schnelle gibt es hier schon eine Bilderkollage dazu.

Frisurentechnisch bin ich ziemlich variabel, wie man sieht, aber meine Vorliebe für farbenfrohe Kleidung bleibt. Das mintgrüne Federkleid habe ich zum Beispiel schon 2017 genäht und es ist immer noch in meinem Kleiderschrank zu finden. Umso mehr freue ich mich, dass ich selbst aus den kleinsten Stoffresten nach Jahren noch etwas zaubern kann – so wie die Abschminkpads. Die sind nicht nur praktisch, sondern machen mit ihren fröhlichen Farben einfach Spaß.

Mit meinem kleinen Upcycling-DIY bin ich bei Antetannis Jahresbingo mit dem Feld „Ich war… und aus mir wurde…“. Auch beim Dings vom Dienstag und beim Creativsalat schaue ich noch vorbei. Natürlich darf Öko?-Logisch! auch nicht fehlen im Reigen der Linkpartys.

Was hast du zu Hause, was unbedingt erneuert werden muss? Nutzt du auch genähte Abschminkpads? Schreib mir gern dazu in die Kommentare.